30 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Bewegungsvariabilität bei funktioneller Instabilität onsphase beim Gehen PER TIB und Laufen PER erhöhte muskuläre Aktivität ist als antizipative Strategie zu interpretieren die das Sprunggelenk stabilisieren und auf den instabileren Bodenkontakt vorbereiten soll Auch auf viele kinematische Parameter hatte das Instabilitätsmodell einen Einfluss Bei Gehen und Laufen war beispielsweise die Variabilität der maximalen Eversion während des Bodenkontaktes erhöht Der Instabilitätsschuh macht es offensichtlich schwieriger ein einheitliches Gangmuster in der Frontalebene beizubehalten Ebenso stieg die maximale Sprunggelenkinversion während Boden kontakt mit dem Instabilitätsschuh an Gehen p 0 02 Laufen p 0 055 Insgesamt führt der Instabilitätsschuh folglich zu einer mechanischen Destabilisierung welche sich in einer erhöhten Anforderung an das neuromuskuläre System widerspiegelt Dies legt nahe dass durch den Instabilitätsschuh ein spezifischer Reiz gesetzt wird welcher sich verletzungspräventiv bezüglich repetitiver Supinationstraumen auswirken könnte 4 2 Einfluss der Aufgabe Der Einfluss der verschiedenen Aufgabentypen kognitiv und motorisch kann sehr schön anhand der neuromuskulären Aktivierungsmuster gezeigt werden Bei der kognitiven Zusatzaufgabe waren für Gehen und Laufen sowohl die Amplituden als auch die Variabilitätsparameter bei PER und TIB redu ziert Das bedeutet die Testpersonen aller Gruppen aktivierten ihre betreffende Muskulatur weni ger stark dafür aber mit einem zeitstabileren Muster Die geringere Aktivierungsamplitude könnte sich damit erklären lassen dass kognitive Kapazitäten die für die Zusatzaufgabe aufgewendet werden müssen nicht mehr für die Aktivierung der Muskulatur zur Verfügung stehen Dies unterstützt die weit verbreitete Theorie dass es hier zu einer Interferenz der primären motorischen Aufgabe Gehen bzw Laufen mit der sekundären kognitiven Aufgabe kam Pashler 1994 In zukünftigen Studien sollte deshalb eruiert werden inwieweit eine kognitive Beanspruchung mit dem Auftreten von Supi nationstraumen in Verbindung gebracht werden kann In Bezug auf die Kinematik lieferte die Analyse der Bewegungsvariabilität keine eindeutigen Erkennt nisse in Bezug auf systematische Veränderungen Verschiedene Parameter entwickelten sich unter verschiedenen Bedingungen in unterschiedliche Richtungen sodass eine generelle Tendenz kaum festzustellen war Die kognitive Zusatzaufgabe bewirkte jedoch bei Fußaufsatz eine Verschiebung in Richtung Plan tarflexion was mit der geringeren EMG Aktivität des TIB in Zusammenhang gebracht werden kann Dies belegt anschaulich dass aus einer kognitiven Beanspruchung heraus neuromuskuläre Verände rungen resultieren welche sich wiederum in der Mechanik der Bewegung wiederspiegeln In zukünf tigen Studien sollten daher weiter evaluiert werden welche Bedeutung kognitive Aspekte bei der funktionellen Gelenkstabilisierung haben 4 3 Einfluss der Gruppenzugehörigkeit Bei der Analyse der EMG Daten zeigten sich interessante Unterschiede im Vergleich der FI Gruppe mit der Kontrollgruppe mit dem normalen Sportschuh Dabei weist die FI Gruppe im Gehen im TIB eine signifikant geringere Aktivierung in den ersten 100 ms nach Fußaufsatz sowie über die gesam ten Bodenkontaktphase auf Auch die Aktivität des PER über die gesamte Kontaktphase betrachtet zeigt eine Tendenz hin zu einer geringeren Aktivierung Im Laufen ist die Aktivität des PER direkt nach Fußaufsatz bei der FI Gruppe geringer als bei der aus Gesunden bestehenden CON Gruppe Eine geringere Aktivität des TIB in der verletzungsrelevanten Phase kurz nach Fußaufsatz Mok et al 2011

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 31
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