27 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Bewegungsvariabilität bei funktioneller Instabilität des Sprunggelenks AZ 070115 13 Patrick Fürst1 Dominic Gehring1 Projektleiter Matthias Winkler1 Heinz Lohrer1 2 Tanja Nauck2 Albert Gollhofer1 1 Institut für Sport und Sportwissenschaft Albert Ludwigs Universität Freiburg 2 Sportmedizinisches Institut Frankfurt am Main e V 1 Problem Das Sprunggelenk ist mit ungefähr 25 aller im Sport auftretenden Verletzungen eine der am häu figsten verletzten Regionen des Körpers Hupperets et al 2008 Verhagen et al 2004 Nach einem initialen Trauma verbleiben bei 20 41 der betroffenen Personen funktionelle Einschränkungen Delahunt et al 2007 Konradsen et al 2002 aus denen sich eine chronische Sprunggelenkinstabili tät chronic ankle instability CAI entwickelt Diese Instabilität lässt sich in eine mechanische MI sowie eine funktionelle Instabilität FI unterteilen Tropp 2002 Die Ursache der FI ist laut Litera tur in propriozeptiven und neuromuskulären Defiziten zu erwarten Tropp 2002 bislang ist die For schungslage hierzu jedoch spärlich und uneinheitlich McKeon Hertel 2008 So kommen jüngste Studien zu dem Schluss dass neue Forschungsansätze notwendig scheinen um Einschränkungen der Sprunggelenkkontrolle zu evaluieren Duysens Levin 2010 Gutierrez et al 2009 Neueste Ergebnisse legen nahe dass die intraindividuelle Bewegungsvariabilität bei komplexen sportarttypischen Bewegungen eine bisher nicht beachtete Rolle im Erklärungsmodell für Sport verletzungen spielt So weisen jüngste Studienergebnisse darauf hin dass Personen mit FI bei sport artspezifischen Bewegungen offensichtlich eine veränderte Bewegungsvariabilität im Sprunggelenk aber auch in Knie und Hüftgelenk im Vergleich zu Gesunden haben Brown et al 2012 Kipp et al 2012 Gleichermaßen liefern auch Ergebnisse eines Supinationstraumas einer Person mit FI während einer biomechanischen Messung Hinweise darauf dass die Variationsbreite des Bewegungsmusters eine entscheidende Rolle im Erklärungsmodell von Sprunggelenkverletzungen zu spielen scheint Gehring et al 2013 Ein Verlassen der für eine Athletin bzw einen Athleten typischen Variations breite kann als mögliche Ursache für akute Verletzungen angenommen werden Im vorliegenden Studienvorhaben werden Unterschiede zwischen Personen mit FI und Personen mit MI sowie Personen mit stabilen Sprunggelenken CON bei Bewegungen unterschiedlicher Kom plexität evaluiert Wir nehmen an dass Personen mit funktioneller Instabilität und Personen mit mechanischer Instabilität beim Gehen und Laufen eine vergrößerte intraindividuelle Bewegungsva riabilität im Sprunggelenk aufweisen Ferner erwarten wir dass diese vergrößerte intraindividuelle Bewegungsvariabilität unter erschwerten Bedingungen verstärkt ausgeprägt ist 2 Methodik Für jede Untersuchungsgruppe wurden 18 Personen rekrutiert Der Status der funktionellen Insta bilität wurde anhand des CAIT Cumberland Ankle Instability Tool Fragebogens bewertet Der Grad der mechanischen Instabilität wurde mittels zweier Verfahren evaluiert einer manuellen orthopä dischen Stabilitätsprüfung Talusvorschub und Taluskippung sowie der Bestimmung des Talusvor schubes mittels eines Sprunggelenk Arthrometers Nauck et al 2010 Die Personen der FI Gruppe zeichneten sich durch eine funktionelle Instabilität ohne mechanische Auffälligkeiten aus wohin gegen die Personen der MI Gruppe sowohl funktionell als auch mechanisch als instabil zu bewerten

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 28
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