248 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Junges Engagement im Sport 3 Leitungsfunktionen Auffällig ist in diesem Kontext aber auch der Befund dass der Anteil der Jugendlichen die im Rahmen ihres freiwilligen Engagements im Sportbereich Leitungs und Vorstandsfunktionen wahrnehmen dynamisch zugenommen hat von 21 1 im Jahr 1999 über 23 1 in 2004 auf 28 1 im Jahr 2009 Dieser Anstieg um 7 Prozentpunkte ist mindestens in zweifacher Hinsicht bemerkenswert Einerseits steht er im Kontrast zur allgemeinen Tendenz im Sportbereich der eine deutlich rückläufige Quote von Engagierten in Leitungs und Vorstands funktionen aufweist vgl Braun 2011 Und andererseits ist die relative Zunahme unter den frei willig engagierten 14 bis 24 Jährigen die in Leistungs und Vorstandsfunktionen tätig sind ins gesamt deutlich geringer als im Sportbereich 4 Zeitliche Investitionen In diesen Kontext lässt sich auch der Befund einordnen dass der Anteil an den im Sportbereich engagierten Jugendlichen die das eigene Engagement als eine zeitlich unbe grenzte Aufgabe betrachten im Zehnjahreszeitraum um fast 10 Prozentpunkte auf rund 90 0 gewachsen ist Parallel dazu ist bis zum Jahr 2009 auch der prozentuale Anteil der engagierten Jugendlichen die sich mindestens einmal pro Woche im Sportbereich freiwillig engagieren auf rund drei Viertel gestiegen Trotz dieser wachsenden zeitlichen Investitionen in das eigene Enga gement geben rund zwei Drittel der engagierten Jugendlichen an bereit zu sein das Engagement weiter auszudehnen Auch wenn die Differenz zwischen artikulierten Handlungsabsichten und realen Handlungsvollzügen groß sein dürfte erscheint ein Anstieg des internen Engagement potenzials Gensicke et al 2006 S 72 im Sportbereich um 10 Prozentpunkte im Zehnjahreszeit raum bemerkenswert 5 Bildungsniveau Bemerkenswert sind auch die Befunde zum Bildungsniveau der freiwillig enga gierten Jugendlichen im Sportbereich 4 So weisen 2009 rund zwei Drittel von ihnen ein hohes Bildungsniveau auf während gerade einmal 5 7 von ihnen ein niedriges Bildungsniveau haben Dabei ist unter den freiwillig Engagierten im Sportbereich der relative Anteil von Jugendlichen mit hohem Bildungsniveau tendenziell noch höher als im Durchschnitt aller untersuchten Enga gementbereiche Vor diesem Hintergrund erscheinen auch die Ergebnisse differenzierterer mul tivariater Datenanalysen nicht sonderlich überraschend dass die Chance für einen Jugendlichen mit hohem Bildungsniveau sich im Sportbereich freiwillig zu engagieren im Jahr 2009 um das 2 2fache höher lag als für einen Jugendlichen mit niedrigem Bildungsniveau Insgesamt erweist sich in diesem Kontext ein hohes Bildungsniveau als ein besonders bedeutsamer Prädiktor im Hinblick auf das freiwillige Engagement eines Jugendlichen im Sportbereich vgl Braun 2013b 4 Diskussion Lässt man die ausgewählten Befunde der Studie Revue passieren und versucht abschließend zentrale Kernaussagen zu formulieren dann kann man erstens festhalten dass das Medium Sport einen ausgesprochen hohen Aufforderungscharakter für Jugendliche hat in selbstorganisierten Strukturen der Zivilgesellschaft aktiv zu werden Über den untersuchten Zehnjahreszeitraum hinweg ist ein weit gehend konstanter Anteil von mehr als der Hälfte der Jugendlichen in Deutschland im Sportbereich 4 Die dreistufige Variable Bildungsniveau wurde in Orientierung an Gensicke und Geiss 2010 gebil det Jugendliche ohne Abschluss mit Hauptschulabschluss oder aktuellem Hauptschulbesuch wurden der Kategorie niedriges Bildungsniveau zugeordnet Jugendliche mit mittlerer Reife oder Realschul integriertem Sekundar bzw Mittelschul oder Berufs Fach schul Abschluss wurden als mittleres Bil dungsniveau klassifiziert In der Kategorie hohes Bildungsniveau wurden Gymnasiastinnen und Gym nasiasten und Befragte mit Fach bzw Hochschulreife oder einem abgeschlossenen Studium zusam mengefasst

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 249
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