212 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Erprobung von Praxismaßnahmen bereits eigene Praxisblätter entwickelt Einzelne Anteile der Mappe z B Schweigepflicht und Ein verständnis Arbeitsblätter geben den Anwendern Halt und Sicherheit jedoch wurden sieben Blätter gar nicht verwendet Weniger zufriedenstellend verlief auch die Nutzung des QS17 Das Tool wurde lediglich dreimal eingesetzt Möglicherweise bestehen hier Hemmung zur Selbstkontrolle oder der Sinn und Nutzen für die eigene Arbeit ist noch nicht genügend erkennbar In der Toolbox Beziehungs qualität wurden neun der elf Fragebögen eingesetzt jedoch nur von drei der 14 Sportpsychologen und psychologinnen Der Umfang des Manuals und die Vielfalt der Fragebögen hat hier vermutlich eine tiefere Auseinandersetzung verhindert Das Intervisionskonzept wurde zwar für gut befunden jedoch in nur einem Fall eingesetzt und eignet sich vermutlich eher für den institutionellen Einsatz Insgesamt wurde die Nützlichkeit der Tools überwiegend gut bis befriedigend eingeschätzt Die Ein schätzung der Praktikabilität der Verfahren variiert sowohl zwischen den Verfahren als auch zwi schen den Anwendern sehr stark von sehr gut bis schlecht Akzeptanz der Untersuchungsteilnehmerinnen und teilnehmer Die beteiligten Sportpsychologen und psychologinnen haben das methodische Vorgehen der Studie grundsätzlich akzeptiert und mit getragen Allerdings zeigten sich in einzelnen Projektphasen teils große zeitliche Verzögerungen die Priorität des Projekts und u U auch des Themas QS schien daher im Vergleich zur Betreuungsarbeit verständlicherweise nachrangig zu sein Zudem muss die zeitliche Belastung berücksichtigt werden Die Lektüre der Tools war teils sehr umfangreich Letztlich geben vor allem auch die Rückmeldungen einen Hinweis darauf dass ein grundlegendes wenn auch sehr unterschiedliches Interesse an QS besteht lediglich ein Sportpsychologe ist aus Zeitmangel abgesprungen Nutzungshäufigkeit der Tools im Verlauf der Evaluation Die Anwendungshäufigkeit ist insgesamt gesehen und gemessen an den gegebenen Möglichkeiten als gering bis mittel einzuschätzen auch angesichts des Anwendungszeitraums und der Häufigkeit an Betreuungen Aus den telefonisch regel mäßig eingeholten Rückmeldungen der beteiligten Sportpsychologen und psychologinnen zum Einsatz der Tools lässt sich schließen dass sich alle Teilnehmenden mit den Tools auseinandergesetzt haben Jedoch haben nur ca ein Drittel der Sportpsychologen bzw psychologinnen alle oder wenig stens einige der Tools in ihrer Betreuungspraxis eingesetzt Erklärung der Ergebnislage In der Gruppe liegen sehr unterschiedliche Gründe für fehlende Nutzung und Akzeptanz vor Viele Sportpsychologen und psychologinnen in der Praxis haben eigene Doku mentationssysteme einige wenige arbeiten sogar mit psychologischer Software Bestimmte Vorlagen im Rahmen des Projekts werden auch als unnötig beschrieben Terminraster Manche anderen Tools werden als problematisch angesehen weil die Akzeptanz der Athletinnen und Athleten aber auch Sportpsychologen und psychologinnen nicht vorliegt Beziehungsfragen In fast allen Fällen wurde darauf hingewiesen dass die Tools insbesondere aber für Berufseinsteiger sehr hilfreich sein können Welche Perspektiven zeigen sich Entwicklungsperspektiven liegen einerseits in der Weiterentwick lung von Tools als auch in der Organisation von QS insgesamt Zum ersten Aspekt gehören bspw die Fortschreibung des Leitfadens z B gewünschte Ausweitung des Kapitels Finanzierung Auch die Entwicklung von Tools die spezifische Veränderungen im Verhalten Denken oder Fühlen erfassen ist gewünscht Schließlich sollten alle Fragebögen auch offene Kommentare der Sportlerinnen und Sportler ermöglichen um Erfahrungen aus der Betreuung in deren Sprache zu erfassen In Hinsicht auf Organisation ist gewünscht QS Veranstaltungen zu etablieren die Möglichkeiten und Grenzen sportpsychologischer Arbeit aufzeigen sowie Sportpsychologen und psychologinnen zu ermögli chen ihr Rollenverständnis und ihre Arbeitsphilosophie weiter zu entwickeln Darüber hinaus wurde der Bedarf an regional organisierten aus praktisch tätigen Sportpsychologen und psychologinnen bestehenden Intervisionsgruppen angezeigt

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 213
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