193 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Training zur Verbesserung der Resistenz gegen chronischen Stress im Spitzensport Entwicklung Durchführung und Evaluation eines Gruppen interventionsprogramms AZ 071104 12 13 Jeffrey Sallen Alfred Richartz Projektleiter Universität Hamburg Institut für Bewegungswissenschaft 1 Einleitung Die angemessene Steuerung und gelingende Bewältigung von sehr hohen Anforderungen gehört zu den wichtigsten Themen in der Karriere von Leistungssportlerinnen und sportlern Die Bedingun gen leistungssportlicher Karrieren im Rahmen des Bildungs und Sportsystems sind in den letzten 20 Jahren intensiv analysiert worden Hier setzen auch die meisten Vorschläge zur Vermeidung von überhohen Belastungsspitzen und zur langfristig verträglichen Gestaltung von Dualen Karrieren an Hülsen 2012 Da aber die Qualität der Leistungsanforderungen sowohl aus der Sport wie aus der Bildungskarriere nicht ohne schwerwiegende Nachteile abgesenkt werden können sind die Möglich keiten chronische Belastungen durch Veränderung institutioneller Bedingungen zu mildern Gren zen gesetzt Zudem hat sich gezeigt dass vergleichbare Anforderungen von verschiedenen Personen als unterschiedlich belastend erlebt werden vgl Richartz Albert Sallen Hofmann 2010 Deshalb wurde in diesem Projekt in Ergänzung anderer Anstrengungen ein anderer Focus gewählt Kann das subjektive Erleben chronischer Belastungen durch ein spezifisch ausgerichtetes Präventions programm hilfreich beeinflusst werden Zu diesem Zweck wurde ein auf vorliegenden Konzepten aufbauendes pädagogisch psychologisches Stress Resistenz Training für Leistungssportlerinnen und sportler SRT L als Gruppeninterventionsprogramm entwickelt durchgeführt und evaluiert 2 Intervention Das SRT L wurde im Schuljahr 2012 2013 als mehrwöchiger Kurs an vier Eliteschulen des Sports durchgeführt Der Gesamtumfang betrug 15 Zeitstunden die soweit möglich auf zehn Einheiten mit je 90 Minuten in einem wöchentlichen Rhythmus verteilt wurden Insgesamt haben 173 Personen im Alter zwischen 14 und 20 Jahren am SRT L teilgenommen durchschnittlich etwa neun Personen pro Gruppe Das Leitziel des SRT L besteht darin die allgemeine Stressresistenz d h die Widerstandsfähigkeit gegen chronischen Stress zu verbessern Damit sollen das Belastungserleben reduziert und psychische wie physische Stresssymptome gemindert werden Das Leitziel lässt sich vor dem Hintergrund des zugrundeliegenden theoretischen Stressmodells Jansen 2005 Schulz Jansen 2007 in drei große Komponenten gliedern Die Stärkung der Kompetenzen zur a Stressbewältigung b Stressbewertung und c Stressprävention Diese drei Kompetenzen sind selbst durch mehrere Faktoren gekennzeichnet Abb 1

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 194
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