184 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Entwicklung einer sportartspezifischen Leistungsdiagnostik und Trainingssteuerung Im Rahmen des vorliegenden Projektes wurden zunächst die Basiswerte im Bereich Kraft und die Innervation der Rumpfmuskulatur erhoben im Feldversuch anschließend die real auftretenden Belastungen gemessen Auf Basis dieser Ergebnisse wurde dann das Anforderungsprofil der Sportart Monoski definiert und mögliche Diagnostikgeräte auf Anwendbarkeit und Praktikabilität geprüft Außerdem flossen die Erkenntnisse in Form von Trainingsempfehlungen direkt in die laufende Trainingsgestaltung und planung der Athletinnen und Athleten auf dem Weg zu den Paralympischen Spielen von Sotschi ein 2 Methode Das Projekt wurde mit den Monoskifahrern des Deutschen Paralympischen Skiteam Alpin und damit einer Stichprobengröße von N 5 2 3 durchgeführt Die Baselinebestimmung der maximalen Kraftfähigkeiten erfolgte an einem isokinetischen Kraftdia gnostikgerät Isomed 2000 Rumpfmodul D R Ferstl Hemau Deutschland des OSP Bayern in stati scher und dynamischer Arbeitsweise für die Bewegungsrichtungen Flexion Extension und Rotation Den Seniam Richtlinien SENIAM guidelines www seniam org folgend wurden bilateral die EMG Signale des Erector spinae longissimus ESL Erector spinae iliocostalis ESI Trapezius pars ascendens TPA und Obliquus abdomis externus OAE abgeleitet Hierfür wurde das Messsystem der Firma 2D Datarecording Debus Diebold Messsysteme GmbH verwendet das im Vorfeld speziell für die Besonderheiten in den Messsituationen entwickelt bzw modifiziert worden war Zur Bestimmung der EMG Referenzwerte führten die Athletinnen und Athleten für die jeweiligen Muskeln maximal willentlich aktivierte Kontraktionen MVC maximal voluntary contraction gegen einen unüber windbaren Widerstand aus Alle EMG Signale wurden gleichgerichtet High und Lowpass gefiltert und durch das Root Mean Square Verfahren geglättet Bei den Feldmessungen wurden in der Basisdisziplin des alpinen Skirennlaufs Riesenslalom in einem standardisierten Lauf vermessene Torabstände und Positionen für Reproduzierbarkeit pro Athletin Athlet vier Läufe absolviert und dabei die EMG Signale der beschriebenen Rumpfmuskeln die Geschwindigkeit anhand GPS System Beschleunigungen und rotierende Beschleunigungen um die jeweiligen Achsen mit Beschleunigungsaufnehmern und Gyroskopen aufgezeichnet Anhand der Signale aus den Beschleunigungssensoren wurden im Anschluss die Schwungfolgen separiert Rechts Linksschwung die Schwungphasen definiert Schwungwechsel Steuerphase und diese in einem weiteren Schritt auf die Muskelaktivität übertragen Die Entwicklung des Messinstruments ermöglichte die gleichzeitige Aufzeichnung aller Kanäle EMG Beschleunigung Rotationsgeschwin digkeit GPS so dass die bekannten Schwierigkeiten der Daten Synchronisierung für eine genaue Phasendefinition hier entfiel Um die wirkenden Kräfte während der Fahrt auf die Athletinnen und Athleten zu bestimmen wurde deren Dämpfersystem bzw die Federkomponente mit einem Potentiometer ausgerüstet Die gewon nenen Daten wurden in einem weiteren Schritt mit den Kennlinien der Dämpfer bestimmt auf einem elektrischen Prüfstand Roehrig engineering Inc Lexington NC USA verrechnet und so aus den Positionsveränderungen Kraftwerte abgeleitet Zur Quantifizierung der koordinativen Fähigkeiten wurde das MFT Testgerät TST GmbH Großhöf lein Österreich modifiziert Hierfür erfolgte die Verstärkung der Oberplatte durch Metall und die zentrale Montage einer um 90 drehbaren Skibindung zur Befestigung des Monoskis um Messungen der Kernbewegungsrichtungen beim Monoskifahren in lateraler und anteriorer posteriorer Ausrich tung abzubilden Die Messungen in den jeweiligen Bewegungsrichtungen erfolgten in zwei Versu

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 185
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