134 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Verbesserung der reaktiven Bewegungsleistung der gesteigerten Sprunghöhe unter PAP unterstreichen diese Ergebnisse dass eine Konditionierungs aktivität auch bei reaktiv trainierten Spitzenathletinnen und athleten eine Leistungssteigerung aus lösen kann Wie bereits in vorangegangenen Studien Bergmann et al 2013a Bergmann 2014 verhielt sich die maximale Bodenreaktionskraft in den Sprüngen unter PAP im Vergleich zu CON bei 4 von 5 Testper sonen nahezu unverändert Der für die gesteigerte Sprunghöhe benötigte zusätzliche Bewegungs impuls wurde bei diesen Personen folglich nicht über eine höhere Kraftspitze generiert sondern ist vermutlich ein Resultat aus einem höheren Kraftniveau während der konzentrischen Muskelkontrak tion im darauffolgenden Absprung Dies könnte zudem die kürzeren Kontaktzeiten und die höhere maximale Leistung im DJ bei eben diesen 4 Personen erklären Testperson A hingegen verringerte die maximale relative Leistung Dessen gesteigerter Bewegungsimpuls unter PAP ist durch eine um 25 ms verlängerte Kontaktzeit und eine um 8 gesteigerte maximale Bodenreaktionskraft zu erklären Gegenüber PAP konnte in den Drop Jumps unmittelbar nach der internalen Bewegungsvorstellung MI keine konsistente Leistungssteigerung festgestellt werden Es wird jedoch diskutiert dass Athle tinnen und Athleten möglicherweise eine bessere Bewegungsvorstellung haben und dadurch mehr motorische Areale im Motorkortex aktiveren welche an der Bewegung beteiligt sind Olson et al 2008 Man geht davon aus dass Testpersonen welche nicht in der spezifischen Bewegung trainiert sind einen verminderten Leistungszuwachs durch MI erreichen können Olson et al 2008 Bergmann et al 2013b Aufgrund der geringen Stichprobengröße lässt sich aus den Ergebnissen der vorliegen den Studie jedoch keine allgemeingültige Aussage über die Wirksamkeit von MI in reaktiven Bewe gungen bei Spitzenathletinnen und athleten ableiten Die Ergebnisse der 30 m Sprints weisen unter PAP im Vergleich zu CON keine konsistenten Leis tungsänderungen auf Ähnliche Ergebnisse zeigten andere Studien an Sprint Athletinnen und Athle ten Lim et al 2013 und Fußballspielern Till et al 2009 McBride et al 2005 Auch sie konnten keine Steigerung der Sprintzeiten über 10 20 30 40 m nach Konditionierungsaktivitäten statische und dynamische Kniebeugen 90 des 1RM Countermovement Jumps mit Zusatzlast 30 des 1RM Kreuzheben bei 5 RM Hocksprünge feststellen Trotz des fehlenden Nachweises einer Leistungs steigerung in den 30 m Sprints kann der Einfluss von PAP auf die Sprintzeiten nicht generell ausge schlossen werden Möglichweise ist der Transfer Effekt eher gering und bedarf für einen statistischen Nachweis einer größeren Stichprobe Neben der akuten Anwendung kann der PAP Effekt jedoch auch langfristig im Training der Athletin nen und Athleten eingesetzt werden Es bietet den Sportlerinnen und Sportlern die Möglichkeit über ihrem normalen Leistungsbereich zu trainieren In der Folge könnte ein höherer Trainingsreiz gesetzt und damit eine zusätzliche Leistungssteigerung im Training herbeiführt werden

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 135
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