118 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Sportartspezifische Anwendungsforschung Hockey Zu diesem Zweck wurden die Positions und Herzfrequenzdaten von 20 Athleten des männlichen A Kaders der deutschen Hockey Nationalmannschaft während einer spielbasierten Trainingseinheit sowie insgesamt 4 Wettkampfspielen erhoben Torhüter wurden von der Studie ausgeschlossen Die Trainingseinheit fand während eines dreitägigen Lehrgangs im Rahmen der Wettkampfvorbereitun gen für die Europäischen Meisterschaften 2013 statt Die spielbasierte Trainingseinheit bestand aus 6 Intervallen à 6 minütigem freiem Spiel mit jeweils 5 minütiger Pause zwischen den Intervallen Es wurde 11 gegen 11 unter den gängigen Spielregeln gespielt Lediglich Strafecken wurden vernachläs sigt und der Ball stattdessen durch den Torwart umgehend wieder ins Spiel gebracht Darüber hinaus wurden die Spieler durch permanente verbale Motivation der Trainer angeregt das Spiel durch mög lichst kurze Unterbrechungen auf einem hohen Belastungsniveau zu halten Eine Besonderheit im Feldhockey stellt die Möglichkeit der fliegenden Wechsel dar Das heißt Spie lerwechsel dürfen jederzeit erfolgen außer im Zeitraum zwischen der Verhängung einer Strafecke und deren Beendigung Es gibt keine Begrenzung wie viele Spieler gleichzeitig ausgewechselt werden dürfen und wie oft ein Spieler ein oder ausgewechselt werden darf In diesem Zusammenhang ist die Thematik des optimalen Wechselverhaltens naheliegend Diesbezüglich sollten ausgewählte Leis tungsparameter in Abhängigkeit der jeweiligen Auswechseldauer dargestellt werden Sämtliche Positionsdaten wurden mittels eines radarbasierten Local Position Measurement System LPM erhoben Die Aufnahmefrequenz eines einzelnen Athleten betrug 50 Hz 3 Ergebnisse Im Folgenden werden die Ergebnisse einzelner Parameter dargestellt Tab 1 zeigt die vergleichende Darstellung der erhobenen Parameter von Training und Wettkampf Dabei ist festzustellen dass im Training signifikant weniger Gesamtdistanz zurückgelegt wurde die Distanz relativ zur absoluten Spielzeit jedoch signifikant höher ausfiel Beim Vergleich der Distanz in den jeweiligen Intensitätsbe reichen wurden im Training signifikant höhere Werte im hochintensiven Bereich HID erreicht Eine Analyse der Sprint und Herzfrequenzen ergab keine Unterschiede Tab 1 Vergleichende Darstellung der erhobenen Parameter von Training und Wettkampf P 05 LID low intensity distance MID medium intensity distance und HID high intensity dis tance Distanzen absolut relativ Intensitätszonen m min 1 Zeit zwischen Sprints Herzfrequenz Training 5069 411m 140 8 11 4 m min 1 LID 30 8 MID 92 1 HID 17 7 1 8 min 168 bpm 86 8 HRmax Wettkampf 6073 789m 132 8 12 9 m min 1 LID 29 8 MID 89 6 HID 12 8 1 7 min 169 bpm 85 9 HRmax In Abb 1 ist die Laufleistung in den Renn und Sprintbereichen innerhalb der ersten Minute nach Einwechslung dargestellt Betrachtet man die Renndistanz so ist erkennbar dass längere Auswechsel zeiten scheinbar zu höheren Distanzen im Rennbereich führen In hochintensiven Bereichen wie der Sprintdistanz scheint sich dieser Trend jedoch umzukehren Hier entsteht der Eindruck dass kürzere Pausenzeiten in höheren Sprintleistungen innerhalb der ersten Minute nach Einwechslung resultieren

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 119
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