117 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Sportartspezifische Anwendungsforschung Hockey Wettkampfdiagnostik auf Basis von Positionsdaten AZ 070701 13 14 Martin Lames Projektleiter Malte Siegle Daniel Linke Technische Universität München Fakultät für Sport und Gesundheitswissenschaft Lehrstuhl für Trainingswissenschaft und Sportinformatik 1 Problem Im Spitzensport werden Trainingsziele zunehmend durch eine enge Kopplung von Wettkampf und Training bestimmt Das Vorgehen ist dabei die Anforderungen im Training in einem stringenten mehrschrittigen Verfahren aus dem Wettkampfverhalten abzuleiten Lames 1994 Zur Beschrei bung der Wettkampfanforderungen im Sportspiel haben sich traditionell vor allem Methoden der Spielbeobachtung bewährt z B Systematische Spielbeobachtung nach Lames 1994 Betrachtet man jedoch die Entwicklung während der letzten 5 Jahre im Bereich der Teamsportarten so wird deutlich dass sich eine neue Methode zur Beschreibung von Wettkampfanforderungen in den Vordergrund gedrängt hat Wettkampfdiagnostik auf Basis von Positionsdaten War in den ersten Jahren die Verfügbarkeit von Positionsdaten aus dem Wettkampf noch sehr ein geschränkt sind derartige Informationen mittlerweile in die routinemäßige Analyse und Nach bereitung des Wettkampfes vor allem im Fußball eingegangen Die in erster Linie offensichtlichen Ansatzpunkte der Positions und Bewegungsanalysen wie zum Beispiel physiologische Anforderun gen während des Wettkampfes werden durch Analysen im taktischen Sektor und Trainingsdiagnosen ergänzt und ermöglichen ein bis dato nicht erreichtes Niveau der Leistungsdiagnostik Eine Über tragung auf andere Spielsportarten zur Klärung von jeweils sportspielspezifischen Forschungsfragen erscheint nur folgerichtig Im internationalen Hockey sind diesbezügliche Anstrengungen bereits bekannt besonders von den internationalen Hauptkonkurrenten Australien GPS und Bilderken nung und Niederlande GPS und Radar Die übergreifende Projektidee bestand folglich darin diese Methodik auch für das deutsche Hockey zu erschließen und nützlich zu machen Speziell sollen zwei im Dialog mit dem DHB entstandene Schwerpunkte thematisiert werden die Bewertung von Spielformen im Training als Trainingsmittel in Bezug auf ihre Eignung zur Simulation der Wettkampfanforderungen oder der Induktion von Belastungs bzw Erholungsbedingungen eine Analyse der Leistungsparameter in Abhängigkeit der individuellen Wechselum stände Dauer der fliegenden Wechsel Spielzeit vor und nach Wechsel 2 Methode Moderne Trainingskonzepte in den Sportspielen favorisieren eine komplexe Ausbildung der spiel spezifischen Ausdauer die gemeinsam mit technischem und taktischem Verhalten in entsprechend zugeschnittenen Spielformen absolviert wird Die wesentlichen Informationen die für die Sicherung der Effektivität dieser Konzeption zwingend erforderlich sind sind die Beanspruchungsmuster in Abhängigkeit relevanter Einflussparameter z B Spielfeldgröße und Spieleranzahl und im Wett kampf Mit diesen Informationen kann gezielt trainingssteuernd gearbeitet werden wenn beispiels weise die gewünschten Intensitäten mit den geeigneten Parametern appliziert werden können

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 118
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