105 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2013 14 Energetische Anforderungen im Eisschnelllauf 070709 12 13 Mario Hermsdorf Ulrich Hartmann Projektleiter Universität Leipzig Sportwissenschaftliche Fakultät Institut für Bewegungs und Trainingswissenschaft der Sportarten II 1 Einleitung und Problemstellung Eisschnelllauf als Wettkampfsport ist an spezielle anthropometrische und stoffwechselphysiologische Voraussetzungen gebunden und erfordert ein langjähriges technisches und umfangreiches konditio nelles Training Des Weiteren gilt er als sogenannte Ausdauer Kraftsportart mit hohen Ansprüchen an die sportartspezifische Lauftechnik Eine eisschnelllaufspezifische hohe technische Fertigkeit bringt nur wenig Vorteile wenn diese auf dem Eis mangels stoffwechselphysiologischer Fähigkeiten nicht genutzt werden kann Ein wesentli cher Aspekt des Trainings im Eisschnelllauf ist daher neben der Entwicklung einer optimalen Technik eine möglichst hohe stoffwechsel physiologische Leistungsvoraussetzung Hinsichtlich der physischen Einflussgrößen wird davon ausgegangen dass der Großteil der leistungs beschreibenden und bedingenden Faktoren ausreichend bekannt ist So stammen z B die in der Literatur vorliegenden Angaben zum Energiestoffwechsel im Eisschnelllauf aus den Jahren 1980 Kin dermann Keul 1980 und 1983 Dal Monte 1983 in Bompa 1999 vor der Einführung des Klapp schlittschuhs sowie 1990 van Ingen Schenau et al 1999 Gemser et al 2004 Foster et al und 2005 de Koning et al In der aktuellen Literatur wird davon ausgegangen dass über die 1 000 m Sprintstrecke ein Verhält nis von anaerober zu aerober Beteiligung von 67 zu 33 vgl van Ingen Schenau et al 1990 bzw von 55 zu 45 Foster et al 2004 zugrunde zu legen ist Bei Rennen über die Langdistanz von 5 000 m geben van Ingen Schenau et al 1990 eine Relation bzw ein Verhältnisse von 32 anaerob zu 68 aerob an Gemser et al 1999 gehen bereits von einem Verhältnis von 14 anaerob und 86 aerob aus Für die 3 000 m Strecke publizierten als einzige Foster et al 2004 ein Verhältnis von 47 zu 53 anaerob zu aerob Weiter ist auffällig dass es kaum aktuell publizierte Angaben über die Höhe der maximalen Sauer stoffaufnahmen bei hochtrainierten Athletinnen und Athleten im Eisschnelllaufen gibt die wenigen Angaben dazu beziehen sich auf ausländische Athletinnen und Athleten und auf Angaben aus den siebziger und achtziger Jahren Ekblom et al 1967 Geijsel 1979 beide in Foster Thompson 1990 weitere Angaben beziehen sich fast ausschließlich auf Nachwuchsathletinnen und athleten bzw auf Athletinnen bzw Athleten anderer Sportarten Entsprechende aktuelle Angaben deutscher Sportle rinnen und Sportler sind aus der Literatur nicht ersichtlich 2 Ziel des Forschungsprojekts Ziel des Forschungsprojektes war es die für eine hohe Leistung notwendigen physischen Rahmenbe dingungen im Eisschnelllauf zu überdenken und die existierenden Sichtweisen aus stoffwechselphy siologischer Sicht zu überarbeiten bzw ggf neu zu definieren Zusammenfassend können die folgen den drei übergeordneten Ziele genannt werden Erhebung des aktuellen physiologischen Status quo bei ca 15 Kaderathletinnen und athleten mittels Laborleistungsdiagnostik Bestimmung des Gasstoffwechsels bzw der maximalen Sauerstoffaufnahme VO2max im Labor im Rahmen der Durchführung eines Leistungstests zur Bestimmung der VO2

Vorschau BISp-Jahrbuch Forschungsförderung 2013/14 Seite 106
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