40 Produktion und Logistik Expertise automotiveIT 01 02 2013 Lieferengpässen und Überkapazitäten die Spitze nehmen Mit langer kurzer oder gar keiner Vorwarnzeit beeinflussen immer wieder Ereignisse wie die Bankenkrise die Euro Krise Aschewolken oder radio aktive Störfälle mit weitreichenden Fol gen die Absatz und Beschaffungsmärk te Die Automobilindustrie ist in dem Zusammenhang ein gutes Beispiel wie wichtig ein umfassendes und voraus schauendes Risikomanagement etwa bei der mittel und kurzfristigen Teile versorgung ist Doch das scheint nicht so einfach zu sein Hat doch eine Umfrage bei Zulieferern die vom DSAG Arbeits kreis Automotive und der EBS Business School durchgeführt wurde Handlungs bedarf bei der IT Unterstützung für Pla nung und Risikomanagement ermittelt Die heutigen IT Systeme haben Schwä chen wenn es darum geht auf Nachfra ge oder Kapazitätsschwankungen oder Risiken zu reagieren erläutert Christine Legner von der EBS Sie enthalten zwar detaillierte Plandaten jedoch fehlt eine Aggregation auf Geschäftsobjekte wie Kundengruppen Teilefamilien oder Lie ferant um Risikomanagement und Pla nungsanpassungen zu erleichtern Ressourcenengpässe vermeiden Wenn sich mögliche Versorgungsengpäs se oder entsprechende Überkapazitäten bei externen Lieferanten oder in der ei genen Produktion mit zeitlichem Vorlauf von zwölf bis 18 Monaten abzeichnen sollten Planungsinstrumente mit Ana lysen und Entscheidungsunterstützung die Umplanung erleichtern So bleibt genügend Spielraum um rechtzeitig mit geeigneten Maßnahmen auftretende Ressourcenengpässe zu beseitigen Weit weniger entspannt ist die Lage wenn ein neuer Engpass kurzfristig entsteht Dann geht es darum die Auswirkungen auf die Kundenbedarfe und verträge schnellst möglich zu analysieren und den zustän digen internen Entscheidern die entspre chenden Informationen zur Verfügung zu stellen Dafür sind die Informationen so zu gestalten dass alle Beteiligten vom Vertrieb über die Produktion bis zur Beschaffung eine gemeinsame umfas sende Sicht auf die Fakten haben Wird ein signifikanter Engpass in der Teilever sorgung bei einem Lieferanten kurzfris tig also beispielsweise in einem Zeit raum von drei Monaten erkannt gibt es fast keine Chance diesen zu beheben verdeutlicht Erich Kupzik Sprecher der Arbeitsgruppe Supply Risk Management im Arbeitskreis Automotive die Brisanz eines drohenden Ausfalls Wenn es nicht gelingt durch Anpassungen der Arbeits zeit die Versorgung sicherzustellen so ist es in der Regel kurzfristig nicht möglich beim Lieferanten neue Produktionsli nien aufzubauen oder neue Lieferanten zu finden Darum benötigen alle Betei ligten der Supply Chain volle Transpa renz einerseits über die Auswirkungen von Bedarfsveränderungen auf die Res sourcen Kapazitäten und andererseits bezüglich der Auswirkungen von Res sourcenengpässen auf die Marktversor gung Dann heißt es rechtzeitig die not wendigen Schritte auf Basis belastbarer Zahlen einzuleiten und neue Mengen Preise und Flexibilitäten in Bezug auf die Spannweite vertraglich vereinbarter Volumenschwankungen zu verhandeln um den Engpass aufzulösen Insbeson dere der Trend zur Teilestandardisierung und zu Mehrfachverwendungsteilen führt zu immer komplexeren Wirkungs beziehungen und erhöht den Bedarf ei ner solchen vorausschauenden Arbeits weise erläutert Erich Kupzik Analysen aufwendig in Handarbeit Um die gewünschte Engpassanalyse zu erhalten ist es notwendig im SAP System die Informationen vom Einkauf der Teile bis zum jeweiligen Kunden lieferplan und darüber hinaus bis zum Vertrag mit dem Kunden in Beziehung setzen zu können Häufig beziehen sich Verträge auf mehrere operative Mate Risiken in der Supply Chain frühzeitig erkennen expertise