Hämatologie und Onkologie 1 2017 17 VORSTAND DER DGHO Unter Federführung des Vorstandes der DGHO ist mit 11 weiteren wissenschaft lichen medizinischen Fachgesellschaf ten eine gemeinsame Stellungnahme zu IQWiG Allgemeine Methoden Entwurf Ver sion 5 0 erarbeitet worden Folgende wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaften haben das gemeinsa me Positionspapier unterzeichnet Deutsche Dermatologische Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Chirurgie Deutsche Gesellschaft für Epileptologie Deutsche Diabetes Gesellschaft Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie Verdauungs und Stoffwechselkrankheiten Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Herz und Kreislaufforschung Deutsche Gesellschaft für Medizinische Informatik Biometrie und Epidemiologie Deutsche Gesellschaft für Neurologie Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie Internationale Biometrische Gesellschaft Einleitung Das Institut für Qualität und Wirtschaft lichkeit im Gesundheitswesen IQWiG legt nach der Veröffentlichung seines Methodenpapiers 4 2 vom April 2015 jetzt den Entwurf der nächsten jährlich geplanten Aktualisierung vor Schwer punkte sind Leitliniensynopsen und Versorgungsanalyse Gesundheitsinfor Gemeinsame Stellungnahme zu IQWiG Allgemeine Methoden Entwurf Version 5 0 mationen Informationsbeschaffung und Subgruppenanalysen Dazu wurden eine Reihe weiterer inhaltlicher Änderungen vorgenommen Unsere Anmerkungen zu den Änderungen sind Einbindung von Betroffenen Kapitel 2 2 1 Wir begrüßen die aktuelle Änderung der Einbindung von tatsächlich Betroffenen Es fehlt allerdings eine verbindliche und nachvollziehbare Strategie zur tatsächli chen Einbindung der Patienten Zahlrei che Berichte der frühen Nutzenbewertung auch der jüngeren Vergangenheit wurden ohne Einbindung von Patienten vertre tern erstellt Wie wird sichergestellt dass die noch höhere Anforderung der Identi fikation und Motivation von tatsächlich Betroffenen erfüllt werden kann Endpunktbezogene Bewertung Kapitel 3 1 4 Die Änderung in diesem Kapitel bezieht sich auf Bedingungen die zum Beleg ei nes Zusatznutzens aus einer einzigen Stu die erfüllt werden müssen Die bisherigen Bedingungen multizentrisch mindes tens 10 Studienzentren werden ergänzt durch mindestens 1000 Patienten Die Festlegung einer Zahl ist sinnvoll aller dings fehlt die Begründung für die Festle gung der Grenze bei 1000 Früherkennung und Screening Kapitel 3 6 Die Aufnahme der Überdiagnose als ein Element des potenziellen Schadens der Früherkennung ist sinnvoll Nicht konse quent ist allerdings die Anerkennung ei ner Überdiagnose als Schaden wenn gleichzeitig die Diagnose einer Erkran kung an sich vom IQWiG nicht als nützlich betrachtet wird siehe Kapitel 3 5 Diag nostische Tests Hier müssen die glei chen Kriterien für Diagnose und Überdia gnose gelten siehe auch Abschnitt Was fehlt im Methodenpapier 5 0 am Ende dieser Stellungnahme Leitlinien und Versorgungs analysen Kapitel 5 Aus dem Kapitel Leitlinien und Versor gungsanalyse ist jetzt ein Kapitel Leit liniensynopsen und Versorgungsanalyse geworden Die Beschreibung der Metho den ist umfangreich und nachvollziehbar Die Basierung der Bewertung von Leitlini en auf den Empfehlungen von AGREE und dem AGREE II Instrument mit 6 Domänen ist sinnvoll Die Probleme der derzeitigen Leitlinie nentwicklung Aktualität Zeitaufwand Umfang Umsetzung im Versorgungsalltag und Einflussnahme von Interessengrup pen werden allerdings in diesem Metho denpapier nicht wahrgenommen Auch die inhaltliche Korrektheit von Leitlinien steht hinter der formalen Korrektheit zurück Gesundheitsinformationen Kapitel 7 Das Thema Gesundheitsinformationen stand schon im Zentrum der letzten Aktu alisierung Wir haben nicht den Eindruck dass die Akzeptanz und der Durchdrin gungsgrad der vom IQWiG angebotenen Gesundheitsinformationen in den letzten Jahren spürbar gestiegen sind Vielleicht sind eine grundsätzliche Hinterfragung des Konzeptes und auch der eingesetzten Ressourcen wichtiger als methodische Anpassungen Informationsbeschaffung Kapitel 8 Die Kriterien der Informationsbeschaffung werden etwas ausführlicher dargestellt

Vorschau RS 01/2017 Seite 15
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