RS 4/2014 öffentlich Seite 6

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Hämatologie und Onkologie 4 2014 14 MICHAEL OLDENBURG Die von der DGHO gegründete Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs trat am 18 November erstmals vor Vertre terinnen und Vertreter der Presse Bereits im Vorfeld hatten wir Sie liebe Mitglie der über die Gründung der Stiftung in formiert Nur etwa 3 2 Prozent ca 15 000 aller neu diagnostizierten Krebspatienten in Deutschland ist zwischen 15 und 39 Jahre alt Dennoch benötigt diese Patienten gruppe sowohl in der Behandlung als auch in der Nachsorge besondere Aufmerksam keit Bei jungen Erwachsenen kommt die Diagnose Krebs zu einer Zeit in der Gedanken an Krankheit Sterben und Tod normalerweise keinen Platz haben be tont Dr Karolin Behringer von der Onko logischen Ambulanz des Universitätsklini kums Köln und Leiterin der Arbeitsgruppe Survivorship in der Deutschen Hodgkin Studiengruppe GHSG Die Herausforde rung für Ärzte und Betreuer so Behringer besteht darin Verständnis für das Auto nomiebedürfnis und für die besonderen Wünsche und Sorgen dieser Patienten auf zubringen dabei aber gleichzeitig die ra sche und planmäßige Durchführung einer notwendigen und oft intensiven Therapie sicherzustellen Bessere Versorgung und Nachsorge als wichtigstes Stiftungsziel Die spezifischen Probleme vor denen junge Krebspatienten und die sie behan delnden Ärzte im heutigen Versorgungs system stehen sind die entscheidende Triebfeder bei der Gründung der Deut schen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs wie Prof Dr Mathias Freund Vorsitzender des Stiftungskuratoriums und Geschäftsführender Vorsitzender der DGHO betont Bei jungen Erwachsenen mit schweren Krebserkrankungen führen wir sehr eingreifende Therapien durch Neue Perspektiven für junge Patienten Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs gegründet Dabei ist es tragisch wenn die Patienten die im Aufbruch ins Leben stehen in ih rer Lebensplanung außerordentlich be einträchtigt sind und im späteren Leben häufig weniger gute Chancen haben als die altersgleichen Gesunden Die beste henden Unterstützungsangebote reichen aus unserer Sicht nicht aus Hier sind wir einfach verpflichtet etwas zu tun Ein wesentliches Ziel der neuen Stiftung ist die Verbesserung der Versorgungsstruktu ren bspw durch die Realisierung von Pro jekten mit denen sowohl die medizinische und psychosoziale Versorgung als auch die Nachsorge von jungen Krebspatienten verbessert werden können Geplant sind konkrete Sprechstunden die sich speziell mit Fragen der Langzeittoxizität von Anti Tumor Therapien befassen so Freund Auch bundesweite Programme zur Armut sprävention und zur Unterstützung bei der Wiedereingliederung ins Berufsleben sind denkbar Es muss dringend etwas getan werden Zwar sind die Krebserkrankun gen bei jungen Erwachsenen nur 3 2 der neuen Diagnosen Die Heilungsrate liegt jedoch 80 Auf diese Weise sind in 20 Jahren etwa 250 000 Menschen zu Über lebenden nach Krebs geworden mit allen ihren Problemen Von Chemo Brain bis Kinderwunsch Gerade die Langzeittoxizität intensiver Therapiemaßnahmen ist für Menschen die sich als junge Patienten einer Krebs therapie unterzogen haben ein zentra les Problem Junge Menschen mit Krebs sind Langzeit Überlebende und sie sind neben an Krebs erkrankten Kindern am längsten mit den negativen Folgen der Anti Tumor Therapien konfrontiert betont Prof Dr Volker Diehl Gründer der Deutschen Hodgkin Studiengruppe und ebenfalls Mitglied des Stiftungsku ratoriums So stellen etwa die kognitiven Folgen der Chemo Radiotherapie auch Chemo Brain genannt gerade für junge Akademiker in der Langzeitperspektive ein mögliches Problem dar Gerade bei den jungen Erwachsenen wenn die Familienplanung im Vordergrund steht sind die Folgen einer zytotoxischen Therapie auf Libido Sexualität und Kin derwunsch häufig gravierend so Diehl Ärzte die nicht regelmäßig mit Krebspati enten im jungen Erwachsenenalter zu tun haben sind hier nicht selten in der Arzt Patienten Kommunikation überfordert Dabei schließen sich Krebserkrankung im jungen Alter und Kinderwunsch heute häu fig nicht mehr aus Wir verfügen über eine Franziska Wohltmann Lea Krause Dr Karolin Behringer Prof Mathias Freund Prof Diana Lüftner Prof Volker Diehl Kerstin Hein Nadine Fischer v l n r


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