Hämatologie und Onkologie 2 2017 12 MICHAEL OLDENBURG Dieser Text wurde in leicht veränderter Form am 3 März 2017 als Pressemitteilung veröffentlicht In der am 31 März 2017 vom Deutschen Bundesrat beschlosse nen Fassung des Gesetzentwurfs für ein Gesetz zur Stärkung der Arzneimittelver sorgung in der GKV GKV Arzneimittelver sorgungsstärkungsgesetz AMVSG ist folgender Passus enthalten Pharmazeu tische Unternehmer müssen im Rahmen ihrer Verantwortlichkeit Krankenhäuser im Falle ihnen bekannt gewordener Liefer engpässe bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zur stationären Versorgung umgehend informieren Die DGHO begrüßt diese Regelung auch wenn diese in der beschlossenen Fassung des AMVSG nur für die Krankenhausapotheken gilt sie he Seite 7 Die DGHO hat im März dieses Jahres den 9 Band der Gesundheitspolitischen Schriftenreihe Arzneimittelengpässe am Beispiel der Hämatologie und Onkologie herausgegeben siehe Mitgliederrund schreiben 1 2107 S 6 und im Rahmen der Frühjahrstagung in Berlin am 3 März 2017 auf einer Pressekonferenz vorge stellt Auf der Pressekonferenz an der auch Vertreter des Bundesamtes für Arz Arzneimittelengpässe in der Hämatologie und Onkologie Gefährdung von Patientinnen und Patienten neimittel und Medizinprodukte BfArM und des Bundesverbandes Deutscher Krankenhausapotheker e V ADKA teil nahmen hat die DGHO deutliche Kritik an den Arzneimittelengpässen im Bereich der Hämatologie und Onkologie geübt und Maßnahmen gefordert mit denen Arzneimittelengpässe nach Möglichkeit künftig vermieden bei Unvermeidbarkeit aber zumindest ohne Gefährdung der Pa tientinnen und Patienten bewältigt wer den können Echtes Problem oder Jammern auf hohem Niveau Dürfen wir in Deutschland über Arzneimit telengpässe klagen Aus Sicht vieler an derer Länder erscheint das als Jammern auf hohem Niveau Die Essential Medici nes der World Health Organisation WHO sind in Deutschland fast durchgehend verfügbar Ebenso werden die meisten der von der European Medicines Agen cy EMA neu zugelassenen Arzneimittel kurzfristig auf dem deutschen Markt ein geführt Prof Carsten Bokemeyer Ge schäftsführender Vorsitzender der DGHO machte im Rahmen der Pressekonferenz deutlich dass es dennoch in Deutschland immer wieder zu Arzneimittelengpässen kommt Auch wenn die meisten Arznei mittelengpässe durch logistische An strengungen beispielsweise der Apothe ken ausgeglichen werden können ändert das nichts daran dass es immer wieder zu Entwicklungen kommt die die optima le Behandlung unserer Patientinnen und Patienten gefährden Es handelt sich um ein relevantes Problem so Bokemeyer der als Direktor die II Medizinische Klinik und Poliklinik für den Bereich Onkologie Hämatologie und Knochenmarktrans plantation mit Sektion Pneumologie am Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf leitet Arzneimittelengpässe haben vielfältige Ursachen Dass die Ursachen von Arzneimitteleng pässen vielfältig und manchmal multifak toriell seien betonte Prof Bernhard Wör mann Medizinischer Leiter der DGHO und nannte als Hauptursachen Herstel lungsprobleme Bedarfssteigerung und Preisgestaltung Ein Beispiel bei dem es in den letzten Jahren zu rezidivierenden Arzneimitte lengpässen kam ist das Medikament Mel phalan so Wörmann Wenn Arzneimittel nicht mehr dem Patentschutz unterliegen ist die Herstellung für pharmazeutische Unternehmen ökonomisch weniger at traktiv Häufig werden entsprechende Fot o D G H O M ar c Vo lk Prof Bernhard Wörmann Dr Torsten Hoppe Tichy Prof Diana Lüftner Prof Carsten Bokemeyer Prof Karl Broich v l n r

Vorschau RS 02/2017 Seite 9
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