Hämatologie und Onkologie 2 2017 25 Kontakt Prof Dr rer nat Christoph Ritter Institut für Pharmazie Klinische Pharmazie Friedrich Ludwig Jahn Straße 17 D 17487 Greifswald Tel 49 0 3834 420 4834 Fax 49 0 3834 420 4800 E Mail ritter uni greifswald de CHRISTOPH RITTER Im Rahmen einer konstituierenden Sit zung am 13 Februar 2017 erfolgte in der Geschäftsstelle der DGHO in Berlin die Gründung des Arbeitskreises Onkologi sche Pharmazie Alle anwesenden Grün dungsmitglieder waren sich darüber einig dass die Bedeutung von Arzneimittel wechselwirkungen in den letzten Jahren gerade für die Therapie von Tumorerkran kungen stark zugenommen hat Insbe sondere durch die Einführung der zielge richteten Tyrosinkinasehemmer stieg das Risiko für Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln aber auch mit Nahrung und Nahrungsmitteln oder Lebensumständen wie Rauchen deutlich an Zudem führt die zunehmende Emanzipierung der Patien ten im Sinne einer eigenverantwortlichen Mitwirkung an der Therapie dazu dass neben der Chemotherapie weitere Thera pieverfahren zusätzlich angewendet wer den Dazu zählt auch die Einnahme von Phytotherapeutika und Nahrungsergän zungsmitteln Daher hat sich der Arbeitskreis zum Ziel gesetzt das Risiko von Arzneimittelwech selwirkungen in der Onkologie zu bewer ten und darüber aufzuklären Zunächst berichtete Christoph Ritter über eigene Arbeiten im Rahmen des Verbund projekts KOKON Kompetenznetz Komple mentärmedizin in der Onkologie wo ein strukturiertes Verfahren entwickelt wur Gründungssitzung des DGHO Arbeitskreises Onkologische Pharmazie de mit dem das Wechselwirkungspoten zial von häufig angewandten Heilpflanzen und deren Inhaltsstoffen mit Onkologika auf der Basis aktueller Literaturdaten be wertet und dargestellt werden kann Die ses Bewertungsverfahren ist nicht nur auf Arzneistoff Pflanzen Wechselwirkungen beschränkt sondern lässt sich auch auf Arzneistoff Wechselwirkungen übertra gen In einer ersten Arbeitssitzung während der gemeinsamen Jahrestagung der deutschsprachigen Fachgesellschaften für Hämatologie und Medizinische On kologie 2016 in Leipzig war bereits dis kutiert worden dass es sinnvoll ist die Problematik der Wechselwirkungen in den Informationssystemen zu onkologischen Arzneistoffen der DGHO umfassender darzustellen Während der Gründungssit zung wurde auf dieser Grundlage ein Ar beitsplan zur schrittweisen Aufarbeitung des Wechselwirkungsrisikos zwischen Onkologika und Arzneistoffen der Sup portivtherapie bzw Begleitmedikation entwickelt und über eine praxisorientierte Darstellung diskutiert Darüber hinaus waren sich die Mitglie der ebenfalls einig dass eine Struktur zur niedrigschwelligen Meldung von Ver dachtsfällen und deren Bewertung hilf reich ist da die Evidenzlage zu Wechsel wirkungen besonders bei der Anwendung von Phytotherapeutika aber auch von anderen Begleittherapien teilweise sehr schwach ist und daher gut dokumentierte Fallberichte die Abschätzung des Wech selwirkungsrisikos verbessern und zur Generierung von Signalen beitragen kön nen Außerdem sollten Strukturen entwi ckelt werden die es erlauben Erkennt nisse zu Wechselwirkungen bereits bei der Planung von Studien zur Verfügung zu stellen um diese entsprechend berück sichtigen zu können Das Thema Wechselwirkungen in der Onkologie kann nur im Zusammenspiel unterschiedlicher Fachrichtungen zufrie denstellend beantwortet werden Daher ist es dem Arbeitskreis Onkologische Pharmazie ein großes Anliegen eine enge Vernetzung mit anderen Arbeitskreisen der DGHO herzustellen und weitere Ar beitsgruppen einzubinden die sich mit Wechselwirkungen in der Onkologie be schäftigen Bereits jetzt zeichnet sich der Arbeitskreis durch eine hohe Interdiszip linarität aus da durch die Gründungsmit glieder Expertisen aus dem Verbundpro jekt KOKON dem Schwerpunkt Onkologie des Bundesverbands Deutscher Kranken hausapotheker ADKA und der Deutschen Gesellschaft für Onkologische Pharmazie gebündelt werden Weitere Vernetzungen mit den Arbeitskreisen Integrative Onko logie als auch Patientensicherheit und Patientenadhärenz werden angestrebt sowie die Erweiterung der Expertisen auf den Gebieten der Pädiatrischen Onkolo gie und Stammzelltransplantation Neue Mitarbeiterin Judith Müller ist seit dem 1 März 2017 für die Vorberei tung und Umsetzung verschiedener neuer Projekte der DGHO Service GmbH zuständig und verstärkt zudem die Veranstaltungsabteilung Zuvor war sie nach dem Be triebswirtschaftsstudium drei Jahre in einem Immobili enunternehmen für die Bereiche Organisation Marketing und Personal tätig und bringt so vielseitige Erfahrung mit Kontakt j mueller dgho service de

Vorschau RS 02/2017 Seite 21
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