6Vorwort Bereits in meiner Tischlerausbildung Mitte der 80er Jahre hat mich die kleine handgeführte Oberfräse eine Elu MOF 96 regelrecht in ihren Bann gezogen Wie schnell und vor allem gleichmäßig man mit diesem handlichen Maschin chen eine Kante abrunden oder anfasen konnte war einfach traumhaft Und da der Wohnstil in den 80er Jahren noch vielfach von Eiche P43 rustikal gebeizt geprägt war konnte man mit dieser Oberfräse und einem kugelgelagerten Schaftfräser auch ausgezeichnet die üppig geschweiften Blenden einer Wohnzim merschrankwand profilieren Genau das war in unserer Tischle rei immer die Aufgabe der Lehrlinge weil die erstens noch nicht an die große Tischfräse durften und zweitens diese mächtige Ma schine fast ständig für schwere Fräsarbeiten wie beispielsweise den Bau von Türen und Fenstern belegt war Mit fünf Leuten und nur einer Tischfräse in der Werkstatt musste man sich also schon zwangsläufig etwas einfallen lassen Was mich damals schon recht schnell genervt hat war dass man mit der handgeführten Oberfräse quasi im Blindflug arbei tet Die Sicht auf die geschweifte Kante samt Fräser war eher be scheiden und bei schmalen Leisten und Blenden kam auch noch die Kippgefahr der Maschine hinzu Das gab es auf der Tischfräse nicht und schnell war klar das 750 Watt Maschinchen wird auf den Kopf gestellt Also wurde fix ein Loch für den Fräser in eine Sperrholzplatte gebohrt und mittig darunter die Oberfräse festge schraubt fertig war mein allererster Frästisch Sicherheitstech nisch war da natürlich noch jede Menge Luft nach oben aber ein Brett mit Loch ist nun mal die einfachste und zugleich günstigste Art um eine handgeführte Oberfräse stationär zu betreiben Interessanterweise wurde diese simple Frästisch Lösung auch gerne von meinen Kollegen genutzt und mein Großvater der Be triebsinhaber hat dann auch zügig eine weitere Maschine ange schafft damit man nicht ständig umbauen musste Man kann also getrost sagen dass auch damals schon ein Trend hin zur Zweit oder Drittfräse erkennbar war So hatten wir in unserer Tischlerei jedenfalls schon vor mehr als 35 Jahren neben der gro ßen und leistungsfähigen Tischfräse auch einen kleinen und ein fachen Frästisch für leichtere Fräsarbeiten im Einsatz Heutzutage bietet der Handel deutlich stärkere Oberfräsen an und bei einer Leistung von bis zu 2600 Watt z B Mafell LO65Ec was etwa 3 5 PS entspricht kann von kleinem Frästischchen überhaupt nicht mehr die Rede sein Auch das Fräsersortiment hat sich dieser Leistungsfähigkeit angepasst und so gibt es im mer mehr Schaftfräser die man ausschließlich stationär in einem Frästisch einsetzen darf Oft entstammt dabei die Ursprungsidee der großen Tischfräse Es ist also nicht verwunderlich dass mit zunehmender Leistungsfähigkeit von Maschine und Fräser leider auch auf einem Frästisch die Verletzungsgefahr stark angestiegen ist Deshalb möchte ich Ihnen mit diesem Buch auf etwa 300 Sei ten sowie mehr als 1650 Bildern und Zeichnungen und über fünf Stunden Videomaterial auf den drei beiliegenden DVDs und sechs weiteren Videos auf HolzWerkenTV eine wirklich umfas sende Anleitung an die Hand geben mit der Sie zukünftig alle Frästischarbeiten nicht nur erfolgreich sondern auch absolut si cher durchführen können Und eines kann ich Ihnen schon jetzt versprechen Das Arbei ten auf einem Frästisch macht mächtig viel Spaß und die schier unbegrenzten Anwendungsmöglichkeiten können einen immer wieder aufs Neue begeistern Ich kann Sie also nur ermutigen diese Vielfalt auch für Ihre eigenen Holzprojekte zu nutzen und ich bin mir sicher dass auch Sie schon nach kurzer Zeit sagen werden Ein Leben ohne Frästisch ist zwar möglich aber sinn los In diesem Sinne wünsche Ich Ihnen mit dem Frästisch viel Spaß und allzeit unfallfreies Arbeiten Herzlichst Ihr Guido Henn Ein Leben ohne Frästisch ist zwar möglich aber sinnlos

Vorschau Guido Henn - Handbuch Frästische Seite 5
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