Aus Gefängnissen der DDR freigekaufte Häftlinge werden zuerst aus ihrem jeweiligen DDR Haftgefängnis in das Kaßberg Gefängnis in Chemnitz überstellt damals Karl Marx Stadt Das erfolgt im Befehlston ohne Möglichkeit der Information oder Verabschiedung von Freunden oder Familie In Kaßberg bekommen sie bessere Versorgung müssen ein Schweigeversprechen unterzeichnen und sich meist gegenüber dem MfS verpflichten später im Westen andere Freigekaufte zu bespitzeln Niemand sollte vom Menschenhan del erfahren Im MfS Jargon wird das Kaßberg Gefängnis auch Aufpäppelungsanstalt ge nannt In den Anfangsjahren werden die Freigekauften mit Kleinbussen bis zur Werrabrü cke zwischen Pferdsdorf und Hörschel gefahren dort wird umgestiegen in westdeutsche Busse und ohne weiteren Halt geht es durch die beiden Kontrollstellen Wartha und Her leshausen direkt ins Notaufnahmelager Gießen Später erfolgt die Abholung direkt in Chemnitz mit den sogenannten Wunderbussen West die ihre Kennzeichen per Knopfdruck von der Ost zur Westvariante wechseln kön nen Stets begleiten den Freikauf MfS Angehörige die den Bus vor der Grenze verlassen Der DDR Unterhändler Dr Vogel verantwortet das Geschäft für die DDR und übergibt dort die Häftlinge FLUCHT FLUCHT Mehr als 100 000 Menschen versuchen nach dem Mauerbau und der militärischen Ab sicherung der innerdeutschen Grenze aus ihrer Heimat DDR zu fliehen Rund 40 000 Flüchtlingen gelingt die Flucht in die Bundesrepublik Die übrigen werden verhaftet oder bezahlen den Fluchtversuch mit ihrem Leben Eine genaue Zahl lässt sich bis heute nicht feststellen die Zahlen der Todesopfer gehen weit auseinander 270 Fluchttote lassen sich mit Dokumenten belegen unter Berücksichtigung einer Dunkelziffer könnten auch mehr als 1 000 Menschen bei der Flucht aus der DDR gestorben sein Für das SED Regime sind Todesfälle kein Anlass die unmenschlichen Grenzbefestigungen infrage zu stellen Viel mehr baut die DDR Regierung die Sicherung immer stärker aus um weitere Fluchten zu verhindern
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