7 ANSTECKUNG ZOONOSEN Wildtiere die gefunden werden können natürlich auch an Krankheiten leiden die auf den Menschen übertragbar sind Zoonosen Aus diesem Grund haben Eigenschutz und be dachtes Vorgehen sowie Hygienemaßnahmen oberste Priorität beim Umgang mit Wild tieren Die Bergung kranker verletzter oder verwaister Wildtiere sollte ausschließlich mit Handschuhen Handtüchern Decken oder improvisatorisch mit einem Schal einer Jacke oder einem ähnlichen Hilfsmittel erfolgen Hinweis zur Tollwut Nach Angaben des Robert Koch Instituts RKI hat Deutschland seit 2008 den Status toll wutfrei Von Bissen durch kleine Nagetiere wie Ratten Mäusen Eichhörnchen sowie Hasen und Kaninchen geht ebenfalls keine Tollwutgefahr aus siehe RKI Ratgeber zur Tollwut und Deutsches Tierärzteblatt 09 2016 Die sog Fledermaustollwut ist eine wichtige mit Fledermäusen Chiroptera assoziierte virale Zoonose die allerdings nicht durch die klassische Tollwut verursacht wird sondern durch andere Tollwutviren vor allem European Bat Lyssavirus 1 und 2 Auch in Deutschland wurde das Vorkommen dieser Lyssaviren bei Fledermäusen nach gewiesen Aus diesem Grund sollte man Fledermäuse nur mit Handschuhen oder einem Tuch sichern bergen Wurde man trotzdem von einer Fledermaus gebissen sollte man unverzüglich einen Arzt aufsuchen und mit der Postexpositionsprophylaxe PEP beginnen Die PEP ist eine nachträgliche Impfung die eine Infektion wirksam verhindert Sollte ein ungeimpftes Haustier z B Hund oder Katze eine potenziell virustragende Fle dermaus gebissen oder gefressen haben ist die Übertragung des Virus auf das Haustier theoretisch denkbar In diesen Fällen ist ebenfalls unverzüglich mit einer PEP zu beginnen Diese kann abgebrochen und das Tier aus der Beobachtung entlassen werden wenn es nach 10 Tagen symptomlos ist siehe RKI Ratgeber zur Tollwut und Deutsches Tierärzte blatt 09 2016 Ansteckungsgefahr besteht lediglich bei Biss oder Hautverletzungen mit Kontakt zum Speichel durch den Kot Urin oder die bloße Anwesenheit der Tiere z B im Dachboden hängend geht KEINE Gefahr der Ansteckung aus WÄRME Für hilfsbedürftige Jungtiere Ausnahme Feldhasen ist eine zusätzliche Wärmequelle bis zur Abgabe in einer Auffangstation überlebenswichtig Dafür eignen sich Wärmflaschen PET Flaschen mit warmen Wasser gefüllt Kirschkernkissen oder eine mit Reis gefüllte So cke für wenige Minuten in der Mikrowelle erwärmt Diese externen Wärmequellen müs sen immer mit einem Handtuch umwickelt werden um eine Überhitzung zu vermeiden Hat man alles nicht zur Hand dann nutzt man am besten die eigene Körperwärme

Vorschau IGHW - Interessengemeinschaft Hessischer Wildtierpfleger Seite 7
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.