3 Neues aus dem Flääge Schultz Wasser kann man nicht löschen nur leiten Klimawandel sorgt für Wasserchaos in den WeinbergenDie Starkregenereignisse v a im Monat Juni brachten auch Winningen in eineprekäre Situation Fragen zur Kanalisation des Wassers im Dorf die Leitungs rinnen wege in den umliegenden Weinbergen im Speziellen und die Tallageim Allgemeinen zwangen die Gemeinde an den neuralgischen Stellen sofort zu han deln und mittelfristig 20 000 für zukünftige Schutzmaßnahmen zu investieren Damitist auch ein Appell an die Winzer verbunden Hans Joachim Schultz 3 Beigeordneter des Gemeinderates steckt tief im Thema Wasser drin Er hat sich der Problematik angenommen nachdem mehrere Starkregenereignisse hin tereinander die Region im Frühsommer ereilten Und es hätte kein weiterer Regenfall kommendürfen sonst wäre auch bei uns die Situation eventuell eskaliert Wer am 18 Juni z B einenBlick in die Friedrichstraße warf wurde Zeuge wie hier der Regen nicht mehr den Weg überdie Kanalisation fand sondern oberflächlich auf der Straße wie ein Bach ablief Etliche WinningerKeller standen unter Wasser Gemeinde reagierte sofortDie Verwaltung nahm sich derProblematik sofort an 5000 wurden unverzüglich lo cker gemacht um Unterneh men aus dem Garten undLandschaftsbau zu aktivieren Doch genau hier lag die Pro blematik Winningen war zudiesem Zeitpunkt nicht dieeinzige Gemeinde in Not unddie wenigen Spezialfirmenwaren ausgebucht Mit vielÜberzeugungskraft konntedie Firma Hulag überredetwerden den zu diesem Zeit punkt sehr kritischen Punkt die Abflussrinne über demHammweg zu bearbeiten damit sie zukünftig größereWassermengen aufnehmenund korrekt leiten kann DieKanalisation war aber nochaus einem anderen Grundschlichtweg überfordert Schultz erklärt die Zusam menhänge Auf den Wein bergsmauern und in denWasserablaufrinnen unsererLandwirtschaftswege habensich über die Jahre vielSchmutz Erdreich und Pflanzen angesammelt All dies wird bei Starkregen mit in die Kanalisationgerissen führt zu Verstopfungen bzw lässt einfach keinen geregelten Ablauf mehr zu Die Rin nen rund um den Hammweg wurden ausgehoben drei Querrinnen neu angelegt Ähnliche Maß nahmen passierten umgehend im Hasbornweg Die Gemeindearbeiter leerten außerdemsämtliche Auffangbecken befreiten sie von Verstopfungen allein daraus ergaben sich vier LKW Ladungen voll übrigens nicht nur mit Biomasse Wasser will nach untenFür Schultz fängt die Problematik bereits bei der Autobahn an Durch den Bau der Brückehaben sich dort die Wasseradern komplett verändert Die Hänge darunter wirken auf Wasserwie eine Rutschbahn Solche Kanäle ziehen sich auch durch die Wälder und Felder hinab insTal und führen z B im Vogelsangweg zu dramatischen Konsequenzen Hier wurde der Wander weg auf weite Strecken unterspült und ein Erdrutsch unterhalb der Kuhtränke ausgelöst Auchwenn die Gemeinde den beliebten Wanderweg aus Sicherheitsgründen sofort sperrte so bleibtdoch ein Restrisiko für das darunter liegende Schillinghaus bestehen und es wird eine großeHerausforderung für die Gemeinde hier für Sicherheit zu sorgen Damit Ratlosigkeit schwindet wird ein Geologe in einem ersten Schritt bestimmen wie das Wasser wo fließt damit anschlie ßend eine entsprechende Lösung gefunden werden kann Im Fall eines 15 Zentimeter tief aus gewaschenen Wanderweges an der Gemarkungsgrenze zu Bisholder war diese relativ schnellparat Hier übernimmt die Stadt Koblenz die Instandsetzungsarbeiten Eine tolle Kooperationzwischen den Gemeinden Alle müssen an einem Strang ziehen Alles was an Sofortmaßnahmen innerhalb weniger Tage gemacht werden konnte hatte dieGemeinde Winningen umgesetzt Jetzt gilt es allerdings langfristig zu handeln Das betrifft v a das teilweise marode Abwassersystem im Ort z B in der Schulstraße So werden bei der Re novierung der Friedrichstraße von vornherein breitere Rohre mit einem Durchmesser von 50cm verlegt das wäre ein Anfang Schultz weiter Starkregenereignisse werden zunehmen Dafür müssen wir gewappnet sein Wir müssen jetzt aktiv werden um etwaige zukünftige Schä den zu vermeiden Dabei geht der Appell der Gemeinde auch ganz klar an die Winzer diebitte ihre Weinbergsmauern und die Leitungswege von Schmutz und Flora befreien sollen Wirkönnen nur gegen die Wassermassen gewinnen und Schaden vom Ort und von den Weinbergenabwenden wenn wir alle an einem Strang ziehen so Schultz weiter Evakuationsplan für die Insel Letztendlich landete das viele Wasser in der Mosel die Campinginsel Ziehfurt musste in diesemFrühsommer drei Mal wegen Überschwemmung geräumt werden Die Wohnwagen die esrechtzeitig von der Insel schafften sah man überall verstreut in Winningen über mehrere Wo chen stehen am Buswendeplatz des Bahnhofs entlang der Bundesstraße im Gewerbegebiet Damit dies zukünftig geregelter abläuft soll ein Evakuierungsplan erstellt werden den Insel pächter Thomas Lange seinen Gästen im konkreten Fall dann in die Hand drücken kann Das wäre ein Anfang für insgesamt mehr Struktur in der Wasserproblematik Schultz Vision ist Regelmäßigkeiten bei den Reinigungsarbeiten im Weinberg Instandhaltung der Wasserrinnen Säuberung der Wegränder zusätzliche Anbringung von Gittern als Schmutzfang und eventuellweitere Maßnahmen wie Vorstaubecken an neuralgischen Stellen vor und hinter der Autobahn Schultz Nachdem Winningen im Vergleich zu Gemeinden wie Stromberg diesen Sommer re lativ glimpflich davon gekommen ist muss man die erlebte Extremwitterung vielleicht als Chancebegreifen um zukünftig besser vorbereitet zu sein Dorothee Holsten Mit einem Evakuierungsplan will man zukünftig gegen überraschende Hochwasser auf der Insel Ziehfurt gewappnet sein In diesem Jahr fehlten nur wenige Zentimeter und Wohnwagen undWohnmobile in Millionenwerten wären davongespült worden Guter Wein lässt sich nur ausden besten Trauben gewinnen Zwischen dem Ende der Reb blüte und dem Beginn derTraubenlese liegen rund 100Tage Das ist eine Faustregel die in den allermeisten Jahrenzutrifft Diese Zeit entschei det über Menge und Güte desneuen Weinjahrgangs DasZiel der Winzer an der Terras senmosel sind gesunde undvollreife Trauben Dazu ist eineoptimale Bestandesführungder Reben notwendig Unddas war im Jahr 2016 alles an dere als einfach Die Winzerarbeiten in der offenen Werk statt der Natur Und dieseNatur meint es nicht immergut mit den Winzern Und sobefanden sich die Winzer indieser Vegetationsperiode so zusagen im Dauerstress Durch den Klimawandel wirdin den Medien immer wiederhinterfragt ob Sorten wieRiesling noch auf Dauer in diedeutschen Weinbaugebietepassen Dass Riesling aufgrunddes Klimawandels nicht mehran Rhein und Mosel angebautwerden kann ist mehr als un wahrscheinlich Global gese hen wird dieWasserversorgung in Land wirtschaft und Weinbau zumgrößten Risikofaktor in derProduktion Negative Auswir kungen des Klimawandels be treffen die Zunahme derVariabilität Extreme Ereig nisse wie Frost Hagel Hitze Starkregen nehmen zu Unddies kann die Traubenproduk tion wie in 2016 tatsächlichbelasten Im Weinbau muss ein effizien tes Bewirtschaftungsmanage ment etabliert werden dasflexibel auf die jeweiligen Um weltbedingungen eingestelltwerden kann Zum Glückkonnten die Winninger Win zer in diesem Jahr auf die Pilz bekämpfung mit demHubschrauber bauen Für dieWinzer war dies ein Segen Niemals hätte der Rebschutzin diesem Extremjahr ohneden Hubschrauber bewerk stelligt werden können AchtBehandlungen waren notwen dig Die Spritzabstände muss ten verkürzt werden Grunddafür war der enorme Pilz druck bedingt durch die vie len Regenfälle von Mitte Maibis in den August hinein Peronospora und Fäule KlimawandelWinninger Winzersind im Dauerstress 2016 ist ein Schaltjahr für alteingesessene Winzer alsWetterkundige ein Warnsignal Schaltjahr Kaltjahr Nichtselten schlagen in solchen Jahren die Wetterereignisse Ka priolen So auch 2016 zumindest im Frühjahr und Sommer Frost Hagel Starkregen und ständige Nässeperioden dieMosel trat Anfang Juni sogar über ihre Ufer und zahlreicheCampingplätze entlang des Flusses mussten geräumt wer den wie auch in Winningen Und im Weinberg ist Hoch betrieb Die Winzer kommen mit der Arbeit kaum nach auch weil Pilzbefall und inzwischen schon Fäule vermutlichzu empfindlichen Ertragsausfällen führen werden Im Frühjahr begann das Pro blemjahr für die Winzer schonmit Fraßschäden durchRhombenspanner und vorallem Erdraupen ThemaNummer eins war jedoch diePeronospora Bodeninfektio nen und ständig neue Infekti onswellen über die Blätterverursachten eine katastro phale Epidemie und ließenviele Winzer geradezu ver zweifeln Vor der Blüte wur den vielfach auch dieGescheine befallen Empfindli che Ertragsausfälle werdendie Folge sein Es gibt allerdings große Unter schiede von Lage zu Lage undsogar von Weinberg zu Wein berg Dauernässe an denReben für den Pilz optimaleTemperaturen und starkerNeuzuwachs stellten die Win zer vor eine große Herausfor derung Hinzu kam dass dieWeinberge mit den Traktorendurch die nassen Bodenver hältnisse nicht befahren wer den konnten Die dringendnotwendigen zeitgemäßenLaubarbeiten und Maßnahmenzur Bodenpflege konntennicht wie gewohnt durchge führt werden In diesem Jahrhalf nur die gute fachliche Pra xis durch geschickte Mittel wahl kurze Spritzabstände konsequentes Resistenzmana gement eine gute Applikati onstechnik sowie einoptimales Laubwand und Bo denpflegemanagement Bezüglich der Weinqualität istnoch nichts entschieden Es istin diesem Jahr sowie sehrschwer eine sattelfeste Er tragsprognose abzugeben Fest steht lediglich dass keingroßer Ertrag eingebrachtwerden kann Jetzt gilt es dieTrauben die noch am Stockhängen gesund und reif zuernten So könnten dannsogar hervorragende Qualitä ten entstehen Allerdings mussimmer die alte Winzerwahr heit beachtet werden einWeinjahrgang kann dann erstbeurteilt werden wenn derWein im Keller liegt Gerd Knebel Fotos die die Probleme des Jahrgangs 2016 deutlich machen DiePilzkrankheit Peronospora mit ihren Ölflecken auf dem Blatt undzum anderen die sogenannten Lederbeeren der Peronospora anTrauben Von der Peronospora befallene Blätter fallen später abund stehen für die Zuckerbildung nicht mehr zur Verfügung DieLederbeeren dürfen nicht ins Lesegut geraten da sie den späterenWeingeschmack negativ beeinflussen Auf dem rechten Bild sinddie Trauben regelrecht verbrannt Im Uhlen wurden im August niegekannte Temperaturen gemessen Bis zu 47 im Schatten Win zer verzichten inzwischen schon auf den Anbau in den oberstenReihen Es sei dort zu warm geworden Fotos Knebel Richter So zugewachsen sah die Wasserrinne vorher ausNachher Gereinigt und für mehr Wassermassen ausgelegt Geröll Dreck und Pflanzenreste sammeln sich in den Bassins an Für und WiderIm August referierte Hans Joachim Schultz vor uns Jungwinzern undsensibilisierte uns bzgl der Wasserproblematik Es war ein sehr kon struktiver Abend Natürlich achten wir beim Gipfeln darauf dass nichtsin die Ablaufrinnen fällt Aktiv aber den Bewuchs vor den Weinbergs mauern mit der Schaufel entfernen ist mühsam Spritzen verboten und es trifft dabei auf eine andere Problematik Ökologischer Lebens raum wird dadurch zerstört ein Thema auf das uns wiederum Mar tina Kröber aktiv ansprach Eine Lösung könnte es sein mit einerprofessionellen Kehrmaschine in Intervallen die Wege zu säubern damitdas Wasser ungehindert abfließen kann Peter Weyh 1 Vorsitzender der Jungwinzer und Schröterzunft
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