25 Damals Das Jubiläumsfenster zur Erinnerung an die 1100 Jahrfeier 1924 Bedingt durch die deutschlandwei ten schwierigen politischen und wirt schaftlichen Umstände entschied sich Gunzenhausens Stadtrat schweren Herzens dazu Festlichkeiten anläss lich der urkundlichen Ersterwähnung 823 unserer Stadt im eigentlichen Jubiläumsjahr nicht durchzuführen Im entsprechenden Beschluss heißt es Da im Jahre 1923 die Zeit bereits vor geschritten war und die Geldentwer tung jede finanzielle Durchführung der Feier unmöglich machte muß von der Ausführung des Planes Abstand genommen werden und die Feier wird auf das Jahr 1924 verschoben Ein Jahr später waren die Vorausset zungen erheblich besser und im Juli wurde das Jubiläum tagelang gefeiert Noch während der Jubiläumsfeier lichkeiten schrieb die bekannte Firma Nürnberger Glasmalerei Heinrich von der Speck am 19 Juli 1924 vo rausschauend an den Stadtrat Gun zenhausen und unterbreitete ihre Idee für die Ausführung eines prachtvollen Fensters Es wäre wohl angebracht und würdig zum Andenken dieses Ju biläums für spätere Geschlechter eine solche Scheibe anzuschaffen Hier soll festgehalten und den späteren Enkeln erzählt werden wie die Vä ter trotz der Not der Zeit eine Jubi läumsfeier zu würdigen wußten Nach kurzer Beratung war man sich einig eine Ge dächtnisscheibe muss her Für den Sitzungssaal im damaligen Rathaus heute Tourist Information und Stadtmuseum Rathausstr 12 wurde ein Fenster mit den Maßen 2 10m auf 1 25m in Auftrag gegeben Wesentlich zu diesem Entschluss hatte die Tatsache beigetragen dass es nach Ende der Festlichkei ten ein sattes Plus von ca 3 100 Mark in der Stadtkasse gab Die Nürnberger Glaskünstler offerier ten daraufhin ein Angebot in Antikglas zum billigst berechneten Preis zu 385 Mark zuzüglich 35 Mark für Fracht und Montierung an Ort und Stelle Nach einigen Ergänzungswünschen u a wollte der Stadtrat die Wappen der historischen Stadtherren Kloster Ellwangen Grafen von Oettingen Ritter von Seckendorff und der Burg grafen von Nürnberg berücksichtigt wissen sowie zeitlichen Verzögerun gen wurde das Fenster Anfang De zember 1924 geliefert und eingebaut Die Gesamtkosten waren allerdings inzwischen auf 693 Mark gestiegen Schließlich übergab Erster Bürger meister Hans Braun im Rahmen einer außerordentlichen Stadtrats sitzung am 14 Dezember das zur Erinnerung an die 1100 Jahrfeier in wunderschöner Ausführung herge stellte Glasfenster im Sitzungssaal in das Eigentum und Obhut der Stadt 1956 erfolgte die Neugestaltung des Sitzungssaals und das Jubiläumsfens ter wurde in das Treppenhaus verlegt Dort ist es heute noch zu bewundern Text Werner Mühlhäußer
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