14 Der Putz bröckelt bedrohlich und an den Fensterrahmen fehlt es an schützender Farbe das Taharahaus in der Leonhards ruhstraße in Gunzenhausen hat wirklich schon bessere Zeiten gesehen Dabei hat das unscheinbare Gebäu de am Rande des jüdischen Friedhofs einen großen im materiellen Wert für die Stadt es ist wichtiges kultur und sozialgeschichtliches Zeugnis des Gunzenhäuser Judentums Die jüdische Kultusgemeinde fand hier und auf dem Friedhof ei nen Ort der Trauer aber auch des Ewigen Lebens Von 1875 bis 1937 wurden im Taharahaus rund 300 verstorbene jüdische Bürgerinnen und Bürger zur Bestat tung und für die anschließende Ewige Ruhe vorbereitet Der Ort ist beth olam ein guter Platz an dem nach jüdi schem Glaube bis zum Ende der Tage friedvoll auf die Auferstehung gewartet werden kann Nachdem die Na zis Ende der 1930er Jahre alle Juden aus Gunzenhausen vertrieben hatten wurde es ruhig um das Taharahaus und den jüdischen Friedhof Nun wurde der Ort neu belebt und ein würdiger Platz gegen das Vergessen geschaffen Nach einem Besuch des jüdischen Museums in München reifte in Gästeführerin Elke Hartung der Gedanke Teile der dortigen Ausstellung auch für Gunzenhausen zu ad aptieren Ihre Idee Auf dem Fußboden des Taharahauses soll eine große begehbare Luftaufnahme der Stadt Gun zenhausens befestigt und mit Nummern versehen werden Dazu eigens angefertigte ansprechend gestaltete Infor mationstafeln sollen die jeweilige Geschichte hinter den Ziffern erzählen und sich individuell zuordnen lassen Der Name der Ausstellung Ewige Erinnerung Beth Olam Erster Bürgermeister Karl Heinz Fitz und Stadtarchivar Werner Mühlhäußer waren von der Idee begeistert und Gegen das Vergessen Gunzenhäuser Taharahaus wird zum Bewahrort jüdischer Stadtgeschichte Aktuelles Weltweit fl iehen Menschen vor Hunger Krieg und Ver folgung Schutzsuchende verlassen ihre Heimat und verteilen sich auf viele Länder eine hohe Zahl sucht in Deutschland Hilfe Eine Herausforderung nicht nur für die Gefl üchteten selbst sondern auch für uns als Gesellschaft Eine baldige Rückkehr ins Heimatland ist nicht immer möglich manchmal gar ausgeschlos sen Daher ist zunächst Schutz und Erstversorgung aber auch Integration und eine aktive Teilnahme am Leben des Aufnahmelandes umso wichtiger Einmal angekommen gibt es Hürden genug beispielsweise fehlende Sprachkenntnisse oder der Mangel an be zahlbarem Wohnraum Doch nicht jedes Problem ist unlösbar oft fehlt es nur an der nötigen Fachkennt nis An dieser Stelle möchte die Flüchtlingsintegra tionsberatung FIB des Diakonischen Werkes Wei ßenburg Gunzenhausen e V seine Hilfe anbieten Das Diakonische Werk leistet seit mehr als 50 Jahren Flüchtlings und Migrationsarbeit Seit kurzem wird das Team von einer hauptamtlichen Integrationsberaterin verstärkt Natalie Justus Zerbs ist ausgebildete Fachwir tin im Gesundheits und Sozialwesen examinierte Pfl e gefachkraft und geprüfter Psychologisch Systemischer Individualcoach Die letzten Jahre war sie zudem als Jobcoach im sozialpädagogischen Bereich für Men schen mit Migrationshintergrund tätig Nun ist sie als In tegrationsberaterin der Diakonie Weißenburg Gunzen hausen aktiv und möchte m ö g l i c h s t vielen Hilfs bedür f t igen im Rahmen einer Schnitt stellenfunktion Orientierung geben Ihr Motto Hilfe zur Selbsthil fe sie be rät und leitet an und zeigt dabei Wege und Lösungs möglichkeiten auf Gleich zeitig fordert sie eine aktive Mitwirkung der Betroffenen ein welche letztlich auch erforderlich ist um sich in Deutschland zu integrieren Wichtige Aufgaben der FIB Anlaufstelle des Diakonischen Werkes für Gefl üchtete und Migranten nun auch in Gunzenhausen
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