33 Aus der Region Wie fast jedes Jahr im Win ter arbeitet auch heuer wie der eine besondere Bauma schine am Altmühlsee Ein Saugbagger ist dort im Auf trag des Wasserwirtschafts amtes Ansbach im Einsatz um Sediment vom Boden des Altmühlsees hoch zu baggern Bei dem Sediment handelt es sich hauptsäch lich um feines Erdmaterial welches bei Hochwasser durch die Altmühl in den See eingeschwemmt wird Das Material kommt im See zur Ruhe und setzt sich auf dem Grund ab Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach hat ermittelt dass jährlich rund 25 000 Ku bikmeter Erdmaterial in den See gelangen An das ein geschwemmte Sediment ist Phosphor gebunden Dies ist ein Nährstoff der das Algenwachstum fördert Da der Altmühlsee mit einer durchschnittlichen Wasser tiefe von zwei Metern sehr flach ist hat dies große Aus wirkungen auf die Wasser qualität des Sees Aus diesen Gründen wird seit 2015 nahezu jedes Jahr je weils ein anderer Teilbereich des Sees vom Sediment be freit Das Wasser Schlamm Gemisch wird vom Bagger über eine schwimmende Rohrleitung den Überleiter hinauf bis zu den beiden Absetzbecken bei Sinderlach gepumpt Hier setzen sich die Feststoffe ab und das überstehende klare Was ser fließt über einen kleinen Graben in den Überleiter Das überbleibende Erdma terial eignet sich aufgrund der Körnung und der ho hen Phosphorwerte gut als Bodenverbesserung in der Landwirtschaft Daher wird das mittlerweile abgetrock nete Material im August nach der Getreideernte mit hilfe von großen Baggern aus den Absetzbecken auf LKWs geladen auf ausge wählte Ackerflächen trans portiert und dort in den Boden eingearbeitet So sind die Becken wieder leer um neuen Schlamm aufzu nehmen welcher dann im nächsten Winter aus dem Altmühlsee entnommen wird Da mit jedem Hochwas ser neues Sediment in den Seen eingetragen wird ist die Sedimententnahme eine Daueraufgabe für das Was serwirtschaftsamt Ansbach Um den Eintrag von feinen Sedimenten in den Altmühl see zu verringern setzt sich das Wasserwirtschaftsamt dafür ein dass im Einzugs gebiet des Altmühlsees ent lang der Altmühl Uferstreifen geschaffen werden Die dort wachsende Vegetation ver hindert dass Bodenmate rial abgeschwemmt und in den Altmühlsee eingetragen wird Büsche und Bäume sorgen zudem für Schatten so dass die Wassertempera tur der Altmühl in den hei ßen Sommern niedrig bleibt Das Wasserwirtschaftsamt Ansbach lässt regelmäßig Sanierungsbefischungen durchführen Hier werden gezielt Weißfische also Friedfische aus dem See genommen Diese fressen Wasserflöhe welche sich von Algen ernähren Durch das Abfischen der Weißfi sche können sich die Was serflöhe besser vermehren und die Algen werden re duziert Weißfische wühlen gerne das auf dem Grund des Sees abgesetzte Sedi ment auf was ein Rücklösen der Phosphorpartikel in das Wasser fördert Außerdem wurden die Klär anlagen im Einzugsgebiet des Altmühlsee ertüchtigt so dass möglichst viele Nähr stoffe aus dem Abwasser in den Kläranlagen zurückge halten werden kann Das Ziel der durchgeführten Maßnahmen ist eine Redu zierung der Nährstoffe und damit eine Reduzierung der Algen im See Die Konzen tration der Algen im See lässt sich mithilfe der Sicht tiefe messen Je weniger Al gen im Wasser desto größer die Sichttiefe Die vergange nen Jahre zeigen eine kon tinuierliche Zunahme der Sichttiefe Die Arbeiten rund ums Se dimentmanagement am Altmühlsee sind mit Behin derungen für Besucher und Anwohner verbunden Das Wasserwirtschaftsamt Ans bach versucht diese so ge ring wie möglich zu halten bittet aber um Verständnis Es dient der weiteren Nut zung des Sees und damit uns allen Text Wasserwirtschaftsamt Ansbach Foto N Herrmann WWA Ansbach Mit dem Schlamm kommen die Nährstoffe aus dem See

Vorschau buergerzeitung_03_2023 Seite 33
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