14 Sperriger Name große Bedeutung Seit 2016 fordert das Behinderten gleichstellungsgesetz Barrierefrei heit im öffentlichen Raum d h öf fentliche Wege Straßen oder Plätze müssen auch für Menschen mit Be hinderung zugänglich und nutzbar sein Problematisch ist nur dass die Bedürfnisse von Menschen mit Han dicap aber auch allgemeiner von Älteren oder Menschen mit sonstigen Einschränkungen jahrzehntelang nur stiefmütterlich behandelt wurden Bei der Planung von Verkehrswegen oder Plätzen spielten sie nur eine unterge ordnete Rolle oder wurden gar nicht erst berücksichtigt Gebaut wurde für sehende nicht behinderte Verkehrs teilnehmerinnen und teilnehmer und oftmals mit anderen Zwängen Es ist Zeit dass sich das ändert und Behinderte sowie Menschen mit Ein schränkungen Gleichberechtigung auch im öffentlichen Raum erfahren Bei Neuplanungen muss Barrierefrei heit berücksichtigt werden Bestehen de Infrastruktur dagegen wird auf Ver besserungspotential überprüft Auch in Gunzenhausen passiert dies regel mäßig und so fand auf Anregung des Seniorenbeirats wieder ein Rundgang zur Verbesserung der Barrierefreiheit statt Teilgenommen haben neben Thomas Thill und Reinhard Adolphs vom Seniorenbeirat auch Julia Braun die Behindertenbeauftragte der Stadt Gunzenhausen Seitens der Verwal tung machte sich Stadtbaumeisterin Simone Teufel ein Bild vom VdK ga ben Dagmar Holl Gerhard Steingärt ner und Reinhold Herzog fachlichen Input Es braucht nicht unbedingt einen Pra xistest um hohe Bordsteinkanten oder steile Rampen als problematisch für Rollstuhlfahrerinnen und fahrer er kennen zu können Auch Sehbehin derte oder Blinde stolpern leicht über diese Art von Hindernis Festgestellt wurden solche Mängel z B am Oet tinger Parkplatz vor der öffentlichen Toilette oder stadteinwärts bei der Querung Richtung Freundschaftsbrü cke Die Lösung Absenkungen oder Anhebungen der bestehenden Infra struktur an dieser Stelle Die Altmühlbrücke ist vielleicht der schönste Eingang in die Stadt Wahr zeichen und ein Stück Stadtgeschich te Sie entstammt einer anderen Zeit und wurde nicht für moderne Ver kehrserfordernisse gebaut Dement sprechend eng geht es zu sowohl auf der Fahrbahn als auch auf den Geh wegen rechts und links davon Der ein oder andere Rollator oder Rollstuhl hat nicht genügend Platz und müsste bei Benutzung auf die Straße auswei chen Die Lösung wurde vor ein paar Jahren geschaffen Die barrierefreie Freundschaftsbrücke direkt gegen über Diese wird aber nicht von allen Verkehrsteilnehmerinnen und teil nehmern als solche wahrgenommen Hier kann evtl eine neue Beschilde rung helfen Im Marktplatzbereich freuen wir uns über die lebendige Innenstadt mit ihrem aktiven Handel Gegenseitige Rücksichtnahme ist zwingend nötig denn es treffen Autos Fahrräder und Co auf Fußgänger Haustiere und Kinderwägen Parkplatzmarkierungen sind unbe dingt einzuhalten ansonsten wird der Gehweg verengt Auch Kundenstop per mitten auf dem Trottoir platziert können zur Stolperfalle werden Hier gilt es rücksichtsvoll zu agieren und den öffentlichen Raum möglichst frei zuhalten Jedoch kann Barrierefreiheit nicht immer hergestellt werden So kann bestehende Bausubstanz besse re Lösungen verhindern Auch der persönliche Sichtbereich wurde beim kleinen Stadtrundgang mehrmals thematisiert liegt dieser doch z B bei Rollstuhlfahrerinnen und fahrern viel tiefer als bei aufrecht ge henden Menschen Allerdings werden Verkehrsinformationen E Ladesäulen etc meist auf Augenhöhe nicht Be hinderter angebracht so in den Bus haltestellen in denen Fahrpläne weit oben platziert werden Abhilfe lässt sich leicht schaffen beispielsweise durch Vergrößerung der Fahrpläne und durch das Tieferhängen dersel ben Für Nichtbetroffene ist ein Rundgang zur Überprüfung der Barrierefreiheit im öffentlichen Raum augenöffnend betont Thomas Thill Vorsitzender des Seniorenbeirats der Stadt Gunzen hausen Problematische Stellen wer den schlichtweg nicht wahrgenom men Für Menschen mit Handicap aber auch für ältere Menschen sowie Familien mit Kinderwägen lauern vie lerorts Hindernisse und Stolperfallen Manchmal verhindert jedoch beste hende Infrastruktur Barrierefreiheit an anderen Stellen kann sie ohne größeren Aufwand erreicht werden Gemeinsam mit dem VDK wirbt der Seniorenbeirat für einen gleichbe rechtigten Umgang aller Verkehrsteil nehmer auf dem Marktplatz Er ist als verkehrsberuhigte Zone ausgewiesen was bedeutet dass Fußgänger und Fahrzeuge gleichrangig sind und sich nicht gegenseitig behindern sollten Besondere Rücksichtnahme aller am Verkehr Teilnehmenden ist notwendig Barrierefrei durch Gunzenhausen öffentlicher Raum im Praxistest Seniorenbeirat

Vorschau buergerzeitung_01_2023 Seite 14
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.