bürgerzeitung Nr 3 April 2018 Seite 17 Klara Gutmann Stadt und Schulbücherei Fake News und Internetsucht waren Themen bei drei Vorträ gen der Reihe Medienwelten Kooperation von Bürgernetz verein und Stadt und Schul bücherei Veränderungen und technische Neuerungen in der digitalen Welt bringen auch ein ver ändertes Nutzungsverhalten mit sich So gehört der kur ze Blick aufs Smartphone bei vielen zur Alltagsroutine Nachrichten aus dem Internet werden spektakulär und ohne Rücksicht auf journalistische Sorgfalt aufgemacht und die Internetsucht fesselt nicht nur junge Computerspieler an den Bildschirm Mit drei sehr gut besuchten Vorträgen in der Reihe Medienwelten haben die Stadt und Schulbücherei und ihr Kooperationspartner der Bügernetzverein die psy chosozialen Folgen von Me diennutzung in den Fokus ge nommen Erste Referentin war Dr Sarah Diefenbach eine der jüngs ten Professorinnen Deutsch lands Als Professorin für Wirtschaftspsychologie an der Ludwig Maximilians Universi tät München befasst sie sich intensiv mit den Auswirkungen der Digitalisierung auf den Ein zelnen und auf das Zusammen leben In ihrem Vortrag in der Büche rei passend zu ihrem jüngst erschienenen Sachbuch Di gitale Depression wie neue Medien unser Glücksemp finden verändern themati siert sie unter anderem die Fokussierung auf die sozialen Netzwerke Diese führen bei spielsweise beim Posten eines Urlaubsfotos dazu dass der eigentliche Moment und das direkte Erleben in den Hinter grund treten Wichtiger wird plötzlich das tolle Foto zu schießen und sofort als Bot schaft des eigenen spannen den Lebens ins Netz zu stellen Auf der anderen Seite stehen die Empfänger die sich bei all den am Smartphone gezeigten Events und Abenteuern fragen warum denn ihr eigenes Leben so langweilig geworden ist Dr Sarah Diefenbach mach te auch darauf aufmerksam dass Alltagsroutinen wie der schnelle Blick aufs Smart phone ein hohes Ablenkungspoten zial und auch einen hohen Suchtfaktor haben Gerade bei der Arbeit ist das auf dem Schreibtisch liegende Smart phone ein Ablenkungsfaktor Wer konzentriert arbeiten wol le solle es dort nicht liegen lassen Die Psychologie hat für das Bedürfnis in Beruf und Freizeit bloß keine Benachrich tigung zu verpassen schon ei nen Fachbegriff gefunden Die Fear of missing out führt bei spielsweise dazu dass selbst im Urlaub berufliche E Mails regelmäßig gelesen werden Der Mitarbeiter des SIN Stu dio im Netz München arbeitet vor allen mit Jugendlichen und sieht seine Aufgabe darin die sen einen kritischen Umgang mit digitalen Nachrichten zu vermitteln Die Frage nach der Vertrauenswürdigkeit der Quellen und der Herkunft von Bildern und Nachrichten Vi deos muss gestellt werden Die Bearbeitungsmöglichkeiten für Bilder und Filme werden im mer ausgefeilter und so sind Fälschungen oft schwer zu ent tarnen Björn Friedrich zeigte ein Beispiel aus der Werbung wo durch Bildbearbeitung ein ganz neuer idealer Körper ge schaffen werden kann Beim dritten Vortrag ging es um das Thema Internetsucht und darum wie die Psycho therapie eine solche Verhal tenssucht versteht und den Betroffenen beispringen kann Die psychologische Psycho therapeutin Klara Guthmann umriss zu Beginn ihres Vor trags die Störungsbilder So ist Internetsucht nicht allein auf die Gamer Szene beschränkt Pathologische Internetnutzung gibt es auch im Hinblick auf Pornografie auf zwanghafte und ausufernde Informations recherche und die belastende Dauernutzung von sozialen Netzwerken Doch wo beginnt ein Sucht verhalten im Hinblick auf die Internetnutzung Hier konnte die Referentin klare Kriterien benennen Wenn die Internet nutzung dauerhaft ist und im mer exzessiver wird andere Interessensfelder immer mehr verdrängt von den Betroffenen kaum noch kontrolliert werden kann und negative Konse quenzen in Beruf Familie und Freundeskreis nach sich zieht kann man von einem Suchtver halten sprechen In den meisten Fällen werde therapeutischer Rat erst ge sucht wenn der Patient vor einem regelrechten Scherben haufen stehe berichtete Kla ra Guthmann Aufgabe von Psychotherapie ist es dann erst einmal zum Problem der Internetsucht vorzudringen und Ausstiegsszenarien ge meinsam mit dem Patienten zu entwickeln Für Jugendli che und ihre Familien ist in Gunzenhausen die Suchtbera tungsstelle der Diakonie Wei ßenburg Gunzenhausen eine Anlaufstelle http www dia konie wug de beraten und un terstuetzen suchtberatung Robert Wiehn und Hans Metz vor der Basilius Kathedrale am Roten Platz in Moskau Drei Monate lang waren Ro bert Wiehn und Hans Metz unterwegs und haben ihr Ziel erreicht Mit dem Liegerad bis nach China Am Donnerstag 26 April um 19 30 Uhr zeigen sie Reisebilder und berichten von Erlebnissen und Begegnun gen Als Ergänzung zu diesem Radreise Abenteuer zeigt die Stadt und Schulbücherei eine Auswahl an Tourenratgebern für bekannte Fernradwege Start des Radabenteuers war in Gunzenhausen und auf die Frage wie man denn nach China komme war die Ant wort die nächste Station sei dann Sinderlach Über Polen Litauen Lettland ging es über die russische Grenze und dann weiter auf einer nördlichen Route um die nicht ganz un gefährliche Strecke durch die Ukraine und Weißrussland zu umgehen Letztes Land vor der chinesischen Grenze war Kasachstan Die letzten 500 Kilometer führten dann auf der traditionellen chinesischen Seidenstraße durch das Ui guren Gebiet Die uigurische Bevölkerung ist mittlerweile im Xingjiang Gebiet in der Min derheit In den Städten hat die Chinesierung voll durchge schlagen aber auf dem Land leben immer noch mehrheitlich Uiguren Für Robert Wiehn und Hans Metz waren nicht nur die sportlichen Herausforderungen und die vielen Radkilometer ein Antrieb sondern wichtig wa ren ebenso die Begegnungen die man auf solch einer Reise macht So wird an dem Abend für alle Fernweh Fans nicht nur von Kultur und Landschaft son dern auch von Erlebnissen und Gesprächen am Rande der Strecke erzählt werden Noch 7000 Kilometer bis Urumqi Bilder und Begegnungen Robert Wiehn und Hans Metz zeigen Bilder von ihrer großen Tour mit dem Liegerad von Gunzenhausen bis nach China Die Digitale Depression

Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.