bürgerzeitung Nr 7 August September 2017 Seite 17 Nach der Festveranstaltung besahen sich die Ehrengäste das Gelingen des Projekts Altmühl II aus nächster Nähe bei einer Bootsfahrt Minister Helmut Brunner nahm rechts in der hinteren Reihe Platz Foto Jürgen Leykamm Nun ist die mittlere Altmühl auch im Bereich Unterasbach nicht mehr wiederzuerkennen Auf einer Länge von zwei Kilo metern erfuhr sie dort eine öko logische Umgestaltung Zum Abschluss des Projekts kam nun Helmut Brunner angereist Der Bayerische Staatsminister für Ernährung Landwirtschaft und Forsten nutzte die Gele genheit gleich zu einer kleinen Bootsfahrt auf dem renaturier ten Gewässer Vollzogen und bodenordne risch unterstützt wurden die nun abgeschlossenen Baumaß nahmen im Rahmen eines ver einfachten Flurneuordnungs verfahrens mit dem Namen Altmühl II Es stellt gewisser maßen das i Tüpfelchen eines im letzten Jahr weitgehend ver wirklichten Gesamtkonzepts dar welches eine Renaturie rung des Gewässers von Gun zenhausen bis Treuchtlingen vorsieht Die Umgestaltung auf einer Länge von 23 Kilome tern bildet zugleich die größte Renaturierungsmaßnahme im Amtsbezirk des Wasserwirt schaftsamts Ansbach WWA Die Gesamtkosten betragen bislang acht Millionen Euro 40 Prozent entfallen dabei auf den Grunderwerb Das jetzt beendete Verfahren Altmühl II hatte es dabei durchaus in sich denn das dazugehörige Gebiet umfasst eine Fläche von 72 Hektar Sie beziehen sich auf den Fluss dessen nun wieder angebundene Altarme sowie die daran angrenzen den Flurstücke Diesen großen Landbedarf galt es natürlich einvernehmlich zu regeln 31 Vereinbarungen waren dazu nötig Rücksicht genommen Dabei sei Freiwilligkeit die oberste Maxime gewesen betonte Brunner bei der Ab schlussfeierlichkeit direkt an den Altmühlwiesen im Süden von Unterasbach Kein Grund stückseigentümer sei zu irgend was gezwungen worden Er lobte die Verhandlungspartner dafür Rücksicht auf Befind lichkeiten des Einzelnen ge nommen und das große Gan Die Natur erobert sich den Fluss zurück Ökologische Umgestaltung der Altmühl bei Unterasbach abgeschlossen Minister Brunner auf Bootstour ze dabei nicht aus den Augen verloren zu haben Das Ergebnis erweise sich als äußerst beeindruckend So sei es gelungen den ur sprünglichen Charakter des von Mäandern geprägten ver zweigten und strukturreichen Fließgewässers wiederherzu stellen Die Uferlinien wurden aufgelockert Feuchtgebiete angelegt und Nebenläufe neu belebt Ausdrücklich würdigte Brunner die Akteure des Ver fahrens So unterstützte das Amt für Ländliche Entwicklung ALE in Ansbach das WWA bei der Bereitstellung der nöti gen Flächen Weitere Flurneuordnungsver fahren sind schon in Planung Sie nennen sich Altmühl III und Altmühl IV und betreffen die Gemeinde Ornbau be ziehungsweise die Stadt Her rieden Hier sind derzeit die Grundstücksverhandlungen im Gange Brunner blickte bei seinen Ausführungen auch auf die Geschichte des Gewässers zu rück das vor 100 Jahren noch zu Hochwasserzeiten so man ches Mal für die Vernichtung von Heuernten sorgte Des wichtigsten Futtermittels be raubt sei es infolgedessen zu Notschlachtungen von Tieren und Hungersnöten gekommen Dies sei der Grund für den ka nalartigen Ausbau des Flusses von 1910 bis 1924 gewesen Erst als sich durch die Schaf fung des Seenlands die Hoch wassersituation entspannt habe sei es möglich gewesen die Altmühlrenaturierung in Angriff zu nehmen ergänzte der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer in seinem Grußwort Man habe eben vor vielen Jahrzehnten noch ganz andere Vorstellungen von Ge wässergestaltung gehabt formulierte Gunzenhausens Bürgermeister Karl Heinz Fitz Nun da die Altmühl wieder in ihrer ursprünglichen Art dahinfließen dürfe sei es fas zinierend zu beobachten wie die Natur sich den Fluss zurückerobert betonte der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal Größerer Artenreichtum Landratsstellvertreter Robert Westphal hielt es für wegwei send dass gleich zu Beginn der Planungen des naturnahen Umbaus die Landwirte als Ko operationspartner mit einbezo gen worden seien Auch Zweif ler habe es gegeben Letztlich aber sei die ökologische Um gestaltung ein Gewinn für die Region und für uns alle Nun könne man die Altmühl mit Fug und Recht wieder als eines der schönsten Gewässer hier zulande bezeichnen zeigte sich WWA Chef Thomas Keller zufrieden Die Steigerung der Biodiversität sei zudem enorm Innerhalb nur eines Jahres etwa habe sich die Zahl der hier lebenden Fischarten ver doppelt Auch bei den Vögeln und Insekten vergrößere sich der Artenreichtum Lob gab es für das Projekt auch vom Leiter des ALE Gerhard Jörg Nach einer kleinen Stärkung machten sich die Ehrengäste schließlich auf zur renaturier ten Altmühl Auf dem Boot galt es den naturnahen Umbau hautnah zu genießen Endsta tion war die Brücke der Staats straße bei Windsfeld Auch schon während der Festveran staltung passierten einige Boo te den Ort der Feierlichkeit Aktuelles

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