Von der Idee, sich selbst zu helfen – 150 Jahre genossenschaftliches Bankwesen im Altenburger Land Seite 36

Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.

Inhalt

wir machen den weg frei 36 dIe Jahre bIs 1945 auf und ab zwIschen den weltkrIegen InhaltsVerzeIchnIs Das Deutsche Kaiserreich besaß eine Goldwäh rung Etwa ein Drittel des Geldumlaufs war durch Gold gedeckt der Rest durch andere Sicherheitsmechanismen Am 31 Juli 1914 stell te die Reichsbank die Einlösung von Bankno ten und Scheidemünzen in Gold ein Um die staatlichen Goldvorräte zu erhalten wurde die Goldwährung mit dem Ermächtigungsge setz vom 4 August 1914 faktisch aufgehoben Reichsbanknoten Privatbanknoten Reichskas senscheine und Scheidemünzen wurden von nun an bei allen öffentlichen Kassen nicht mehr gegen Gold eingetauscht Zur Banknotende ckung wurden jetzt Schuldverschreibungen des Reiches zugelassen und Darlehenskassen die Kredite zur Förderung von Handel und Ge werbe gegen Sicherheiten gewährten konn ten so genannte Darlehenskassenscheine als Zahlungsmittel in Umlauf geben Damit hatte die Reichsregierung den Weg zur Staatsfinan zierung durch vermehrten Geldscheindruck beschritten Die umlaufende Geldmenge ver fünffachte sich von Kriegsbeginn bis 1918 auf 33 Milliarden Mark während gleichzeitig der Münzgeldumlauf an der Gesamtgeldmenge auf nur noch 0 5 Prozent gegenüber ca 56 Pro zent im Jahr 1913 zurückging Da das Warenangebot bestenfalls stagnierte und in vielen Bereichen sogar rückläufig war kam es zu immer stärkeren Preissteigerun gen Der Außenwert der Mark schmolz zuse hends am Devisenmarkt stieg der Dollarkurs unaufhaltsam Verschärft wurde die Lage durch die stetig ansteigenden Kriegskosten die sich schließlich auf 164 Milliarden Mark be liefen Deren Finanzierung erfolgte vor allem durch Anleihen 97 Mrd Mark Schatzwech sel Schatzanweisungen und ähnliche Schuld verschreibungen 57 Mrd Mark aber nur zu einem kleinen Teil durch Kriegsabgaben und Steuererhöhungen 10 Mrd Mark Die Folge dieser Form der Kriegsfinanzierung war eine immense Staatsverschuldung Bis 1922 blieb der 1 000 Mark Schein der höchs te Wert in der Nominalkette Die Geldschein Nominale erhöhten sich nun in schneller Folge bis die Reichsbank als höchsten Wert einen Geldschein über 100 Billionen Mark 100 000 000 000 000 M drucken ließ


Vorschau Von der Idee, sich selbst zu helfen – 150 Jahre genossenschaftliches Bankwesen im Altenburger Land Seite 36