Denke ich an Weihnachten steigt vor meinem inneren Auge ein Bild vom glitzernden Tannenbaum auf Die versammelte Familie in der Sofagarnitur der Duft von Nadeln und Kerzen Kartoffelsalat mit Bockwurst und selbst gebackenen Keksen Wie ist Ihr Weihnachtsbild Und War es denn immer solch ein harmonisches und sorgenfreies Fest Die meisten haben sicherlich schon so manches Weih nachtsfest erlebt an dem es hinten und vorne einfach nicht gestimmt hat Der Stress war groß und das Weihnachtsgefühl wollte sich nicht einstellen Eine vertraute Person fehlt Ein Streit kurz vor der Bescherung Die Frage ob noch jemand mit in den Gottesdienst geht Oder eine richtig dicke Erkältung Was also glauben wir an Weihnachten wirklich zu brauchen Was macht das Fest für uns aus Und kann ich dies im Seniorenheim auch erleben Ich arbeite in einer Einrichtung für Senior innen und für Menschen die Schwerstpflege benötigen Und ich kann sagen Weihnachten ist hier genauso wunder voll und kompliziert und zum wahnsinnig werden wie überall Adventskalender haben wir Kekse und Kartoffelsalat ohne geht es nicht Krippe Haken dran Weihnachtslieder singen und Coming home for christmas läuft auf jeden Fall Warum denken wir dann die Menschen in Heimen oder Einrichtungen hätten es schlechter Vielleicht ist es die fehlende Vorstellungskraft und der andere Blick auf das Weihnachtsfest Denn es geht eigentlich nicht darum Traditionen ungefragt weiter zu verfolgen Es geht nicht um Baum und Gesang und nicht um Adventskalender Worum es geht ist das Miteinander Schöne Zeit gemeinsam zu verbringen und dabei nicht sich selbst sondern Gottes Sohn in den Mittelpunkt zu stellen Was Gott uns durch seinen Sohn aufgetragen hat Liebe deinen Nächsten wie dich selbst Daraus entsteht das weih nachtliche Miteinander Dies gelingt uns hier in den Wohnbereichen ebenso wie anderswo und dabei ist es auch egal wenn jemand den Urinbeutel am Roll stuhl hängen hat Judith Niermann Dipl Sozialpädagogin Dienste für Senioren und Pflege in Friedehorst Es müsse doch schrecklich sein an Weihnachtstagen nicht zu Hause zu sein 27 43

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