1 Ein besonderes Augenmerk legt der Autor z B auf die Mystik von Meister Eckhart und zeigt die Wirkungslinien in unsere Zeit auf z B zu Václav Havel 2 Erstaunlich ist sein Eingehen auf das Werk des großen Florentiner Marsilio Ficino 1433 1499 und dessen Erlösungslehre über die Lauster promovierte Hier stellt er den Florentiner als den bedeu tendsten Geist Denker des Christentums vor der die Grundlagen eines neuzeitlichen Glaubensverständnisses geschaffen habe Ficino lehrte den Menschen als Ebenbild Gottes zu sehen der mit einer unendlichen Würde ausgestattet sei so habe er den Glauben an den allmächtigen Schöpfer mit dem neuzeitlichen Emanzipationsstreben versöhnt Frei ist der Mensch weil er Ebenbild Gottes ist Gottes Ebenbild ist er weil Gottes Geist im Geist des Menschen wirkt Ficino war in Florenz häufig Gast im Hause Medici wo auch Michelangelo mit am Tisch saß da liegt der Gedanke an dessen Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle nahe 3 Die grandiose Pfingsterzählung mit der Geistausgießung am Anfang dies mit dem Blick auf ein ähnliches Pfingstereignis im September 1906 in der Azusa Gemeinde in Los Angeles und dazu der Blick auf die großen Pfingstbewegungen in Chile Diese drei Beispiele reichen vielleicht um einen ganz kleinen Eindruck von diesem Werk zu vermitteln Die Vielschichtigkeit und die Tiefe dieser Biographie des Geistes geben vielleicht eine Antwort auf die sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen die sich in den Rezensionen widerspiegeln Ein Werk das gut verständlich daherkommt und eine tiefere Sichtweise ermöglicht Ja für mich war es immer wieder eine Freude zu diesem Werk zu greifen und einigen Geistwegen nachzuge hen

Vorschau Aufschlüsse Nr. 86 Seite 52
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