Transzendenz Lévinas betont dass das ethische Verhältnis nicht im Sinne einer mysti schen oder numinosen Beziehung aufgefasst werden darf Die Bezie hung von Angesicht zu Angesicht ist zum einen irreduzibel sie führt zum anderen zu keiner Ganzheit sie ist paradox ausgedrückt eine Beziehung ohne Beziehung Das Antlitz tritt in unsere Welt von einer absolut fremden Sphäre aus ein das heißt genau von einem Absoluten aus das übrigens der eigentliche Name der fundamentalen Fremdheit ist Das Bedeuten des Antlitzes in seiner Abstraktion ist im wörtlichen Sinn des Ausdrucks außerordentlich außerhalb jeder Ordnung jeder Welt Der Andere ist also Träger einer Transzendenz die sich in der Begeg nung mit ihm ereignet ohne sich zu enthüllen Das Ereignis der Un endlichkeit ist das Nicht Synthetisierbare Bestimmen wir uns aber gar nicht vom Anderen her wenn wir ihn empfangen sondern von einem Transzendenten her dann wird die Autonomie der Freiheit in Frage gestellt s o Das Transzendente der unsichtbare Gott ist nicht zu verstehen als Gott der sinnlich nicht wahrnehmbar wäre son dern als Gott der im Denken nicht thematisierbar ist und trotzdem für das Denken das keine Thematisierung und vermutlich nicht einmal eine Intentionalität ist nicht indifferent bleibt Und weiter muss der Andere Gott auch näher sein als Ich weil ich Gott im anderen Menschen erfahre wenn durch ihn Tod in Segen um schlägt s o In dieser Begegnung ist also ein Drittes gegenwärtig als jene Dimension nämlich die die Ebene der bilateralen Beziehungen und Verträge sprengt Diese Dimension sprengt die Logik des Krieges und die des Handelns Im Falle des Krieges fehlt jede Beziehung Der Handel ist wiederum eine Versachlichung des Anderen Beide Krieg und Handel legen die Schwäche des Willens dar

Vorschau Aufschlüsse Nr. 86 Seite 44
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