rungen steht liegt auf der Hand Mit diesen Begriffen von Tugenden und Lastern ist in der kirchlichen und geistlichen Praxis des Glaubens viel gesündigt worden Aber das nur nebenbei Es gibt nun einen kapitalen Unterschied zwischen den Kardinal und den theologischen Tugenden auf den hier aufmerksam gemacht wer den soll Man kann es daran veranschaulichen dass es zu Glauben Hoffnung und Liebe Verben gibt zu Weisheit Mäßigung Tapferkeit und Gerechtigkeit hingegen nicht Die müssen mit dem Hifsverb sein verbunden werden stellen also eine Eigenschaft dar Das ist bei Glaube Hoffnung und Liebe nicht der Fall Die müssen vollzogen nicht erreicht werden Ich kann lieben hoffen und glauben aber kann nur weise tapfer maßvoll und gerecht sein Natürlich müssen auch die Kardinaltugenden praktiziert und geübt werden auch hier reicht ein bloßer Gedanke für die Wirksamkeit nicht aus aber sie haben den Menschen nicht als unmittelbar ausführendes Subjekt bei sich Was also Mäßigung Tapferkeit Gerechtigkeit und Weisheit ist muss in gewisser Hinsicht erst definiert bzw einer allge meinen Anerkennung zugeführt werden Glauben Lieben und Hoffen erfolgen unmittelbar da werden Erläuterungen mehr oder weniger erst nachgereicht Und diese Erläuterungen sind keine Hilfen sondern bestenfalls Kommentare Etwas anders ausgedrückt Glaube Hoffnung und Liebe sind Kräfte die wir als Menschen vorfinden und in die wir uns hineinbegeben Wir nehmen Anteil an ihnen bzw öffnen unser Herz für sie Was dabei erfreulicherweise fast von selbst herausspringt ist der eigenartige Um stand dass die drei Theologischen Tugenden vergleichsweise unanfäl lig für gesetzliche Verirrungen im oben beschriebenen Sinne sind Für Nichtglauben Nichthoffen oder Nichtlieben ist es schwer Strafen zu verhängen Jedes Bisschen davon ist ein Glück Damit wird ja kein Gesetz oder irgendeine Anstandsregel überschritten Im Gegenteil Menschen denen es schwerfällt zu vertrauen zu lieben oder zu hof

Vorschau Aufschlüsse Nr. 86 Seite 32
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