49 IM P R E S S IO N Der Tod am Brot allein Wie stirbt der sich so Unmerklich lautlos schein bar ohne Gegenwehr Brot allein macht satt erstmal satt scheinbar satt Mit Brot allein kann man alt werden So viele scheinen ihn nicht zu bemerken Und wenn Menschen ihn spüren dann oft als unklares Vermissen als diffusen Erlebnisdurst als Nimmersatt als Gier als Neid Der Mensch lebt nicht vom Brot allein sondern von einem jeden Wort das aus dem Mund Gottes geht Zusammen sind Brot und Wort Lebensmittel Tisch gebet will daran erinnern es verwandelt Kalorien in gesegnete Mahlzeit Lebens mittel sind Gabe Gottes Teil von seinem Wort seinem Wort als anfängliches Schöpfungs und andauerndes Schöp fungs Erhaltungs Wort Dem Wort das noch in dunkler Nacht Menschenleben herrlich macht In der Bergpredigt erwähnt Jesus Kenn zeichen heidnischer Lebensweise Mt 6 31 32 unterscheidet zwischen Men schen die ihr Dasein liebevoller Fürsorge verdanken und solchen die es als Schicksal begreifen von dem einem nichts geschenkt wird Diese Unterschei dung hilft mir weniger beim Einteilen anderer als beim Befragen meiner eigenen Wahrnehmung und Lebenspraxis Tischgebete sind Achtsamkeitstraining Sie erinnern uns Dass wir leben und Brot zum Weiterleben und Teilen haben ist keineswegs selbstverständlich schon gar nicht selbstverdient Wir sind Empfangen de auf Fürsorge angewiesen Tischgebet sprechen heißt auf Englisch say grace In Geben und Nehmen bei Ebbe und Flut in Mangel und Fülle in Feigheit und Mut danksagend und klagend Wie meinst Du es gut Dr med Uwe Schirrmeister Bad Harzburg der auch das folgende Gedicht Die ernährungs störungen nehmen zu von Dorothee Sölle vorgeschlagen hat S 50

Vorschau Aufschlüsse Nr. 85 Seite 51
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