39 Der Weg zu einem geistlichen Menschen ist der Weg auf dem das Schweigen und Hören eingeübt wird Es gibt Gespräche da redet je mand die ganze Zeit Zum Schluss steht er auf und sagt Danke das war ein sehr interessantes Gespräch Es kann sein dass es der Person geholfen hat sich zu erzählen in der Gegenwart eines anderen Das kann therapeutisch seelsorgerlich sehr hilfreich sein Aber es hat nicht die Qualität eines Gesprächs Wir wissen wie verletzend es sein kann wenn unser Gegenüber mitten im Gespräch aufhört zuzuhören an etwas an deres denkt oder bereits seine Antwort formuliert Gott ist der Inbegriff dessen der nicht mitten im Gespräch an etwas anderes denkt Darum hat er in der Tradition auch den Namen Gegenwart vgl Ich bin der ich bin oder nach Buber Ich bin da immer wieder überraschend Immanuel Siehe ich bin bei euch Darum gilt es zu lernen ein hörender Mensch zu sein in Zeiten der Stille in denen man vor allem hört In einem Bericht über ein Schwei gekloster eine Kartause sagte der leitende Bruder zum Abschluss des Interviews Man kann Gott hören eingebettet in eine Liturgie einge bettet in die Lektüre der Bibel eingebettet in die Gemeinschaft Wir können uns das Gespräch in der Trinität vorstellen als ein unglaub lich hörendes sensibel aufeinander hörendes Gespräch In diesem Ge spräch darf ich dann auch reden Somit sind im Gebet Reden und Hören keine Gegensätze Wer schweigen kann der kann auch reden Und wer aus dem Schweigen kommt hat plötzlich ein Wort das eine neue Quali tät hat R E F L E X IO N Klaus Dettke Pastor i R Dransfeld

Vorschau Aufschlüsse Nr. 85 Seite 41
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