ditatio und tentatio mit der Martin Luther sein Ringen um die eigene Glaubensgewissheit beschreibt kurzum Luther benennt hier die Ent faltung seiner persönlichen Spiritualität die sich nicht zuletzt als Ringen zwischen Gott und dem Menschen beschreiben und damit auch in der Frage einfangen lässt ob Gebete überhaupt etwas bringen Um qua Auftreten Person und Glauben zu zeigen dass Gebete mindes tens nicht zu unterschätzen sind solle der Mensch ganz konkrete Schritte gehen um in der Gottesbeziehung dauerhaft zu verbleiben und sich mit ganzer Kraft an den zu hängen der Himmel und Erde gemacht habe Diese Kraft gestaltet das Gebet Und das heißt konkret Im Gebet oratio sei beständig die Erleuchtung und Führung des Heiligen Geistes zu er bitten Das Gebet ist also Anfang und Mitte zugleich Weiterhin sei die Heilige Schrift mit Herz und Verstand zu meditieren um dann schließ lich den Prüfstein die Anfechtung die tentatio bestehen und darin den Trost Gottes erfahren zu können Erst durch diesen inneren Weg werde dann auch aus dem Studierenden ein rechter Theologus Das Gebet indes ist der Anfang dieses Weges kein rechter Theologus kommt ohne dies aus Ganz explizit rekurriert Luther dabei auf den Erfahrungsbegriff Er spricht davon dass die Predigt niemals allein von worten sondern eben auch in besonderer Weise von der erfahrung des Predigers lebe die nicht zuletzt im Gebet angestoßen werden und sich von dort aus entfal ten Erst durch die Erfahrung so Luther weiter blieben Wort und Sakra ment für einen jeden Christen bestehen so dass dies die eigentliche Glaubensstärkung ausmache Das heißt in diesem Zusammenwirken werde der Mensch zu einem Christen dessen Hoffnung genährt und der so in dem Glauben gestärkt werde wahrhaftig ein Kind Gottes zu sein Es geht also um nichts weniger als die erfahrbare Christusbeziehung in all ihren heilenden und heiligenden Facetten Und das Gebet ist der Ort an dem diese Christuserfahrung erlebt wird und zur Botschaft der Hoff nung geriert Und mehr noch Gerade dies darf soll und muss sich dann in lutherischer Diktion auch im eigenen Leben widerspiegeln

Vorschau Aufschlüsse Nr. 85 Seite 34
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