SIND VORFORMULIERTE GEBETE WIE DAS VATERUNSER ODER DAS BETEN MIT DEN VORGEGEBENEN WORTEN DER PSALMEN GENUG Klaus Gerhard Reichenheim Nach der Bekehrung des Apostel Paulus heißt es von ihm Siehe er betet Apostelgeschichte 9 1 Und die bedeutende spanische Mystike rin Teresa von Ávila 1515 1582 beschreibt wie sie betet Wenn ich mündlich bete und mir dabei voll bewusst bin dass ich mit Gott spre che und darauf mehr innere Aufmerksamkeit richte als auf das Wort selbst so ist das zugleich mündliches und inneres Gebet Teresa drückt mit diesen Worten aus was das Gebet zum Gebet macht Das Gebet ist ein Tun des Menschen in der inneren Haltung und Aufmerk samkeit dass Gott da ist In der christlichen Spiritualität beschreibt der Begriff Inneres Beten oratio mentalis die bewusste Hinwendung des Ich Mensch zum verborgenen Du Gottes Das Christentum entwickelt bis heute in großer Kreativität unterschiedliche Formen des Gebetes das geformte Beten Beten mit einem vorgeformten Text das liturgische Beten Beten in Gottesdiensten und Andachten das freiformulierte Beten Beten mit eigenen Worten das rhythmische Beten Beten mit einem sich wiederholenden Gebetswort Herzensgebet Rosenkranz das kontemplative Beten Beten im Schweigen ohne Worte das singende Beten Beten mit Liedern Diese verschiedenen Grundformen des Gebets sind Ausdrucksweisen des inneren Betens Von daher sind auch vorformulierte Gebete wie das Vaterunser oder die Psalmen genug wenn sie in dieser inneren Auf merksamkeit und Konzentration auf Gott hin ausgerichtet sind

Vorschau Aufschlüsse Nr. 85 Seite 18
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