Schmetterlingskokons einmal ein flatternder Sommergruß schlüpfen wird ist beim besten Willen vorher nicht zu sehen Nicht einmal mit dem leistungsfähigsten Mikroskop lässt sich im Samen im Vorhinein das Ergebnis der Verwandlung erkennen Man sähe bestenfalls chemische Verbindungen keine Gestalt Moleküle aber kein Leben So wie das berühmte Tohuwabohu vor der Erschaffung der Welt nicht auf einen Kosmos schließen ließ Aber das Leben ist jene gestaltende verstörende und berauschende Kraft die die Verwandlung herbeiführt vorantreibt und zum Ende bringt Auf seine und nicht unsere Weise Es ist verborgen unsichtbar eingeschrie ben Wir können es nicht herstellen sondern nur mit ihm rechnen arbeiten und darauf vertrauen dass es wirkt Es ist eine der kapitalen Missweisungen der modernen Gesellschaften dass sie das Muster von Saat und Ernte zugunsten des Zusammenhangs von Produktion und Vertrieb als Leitvorstellung abgelöst hat Auf diesem Weg verliert sich das Geheimnis des Lebens als staunenswerter Vorgang im Geflecht von Businessplänen oder Strategiekonzepten so dass es ge wissermaßen unerkannt ungeliebt und unbesungen seine Arbeit tut Es sieht dann fast so aus als wären wir Menschen die eigentlichen Autoren der Geschichte und Leistungsträger dessen was wir Fortschritt und Ent wicklung nennen Bis dahin dass wir durch gezielte Konditionierung organischen Materials eigene Formen von Lebendigkeit hervorbringen vielleicht demnächst einmal hybride Strukturen aus Computern und lebendigem Gewebe Die Missweisung besteht darin dass wir das Leben nurmehr als Ressource in den Blick nehmen so wie die Gravitation oder Elektrizität Denn mit dieser Reduktion wird das Leben unterbestimmt Und zwar in doppelter Hinsicht Die erste Dimension die dabei verlo rengeht lautet Das Leben ist nicht nur eine wirkende Kraft sondern auch ein gestaltender Wille Die zweite Dimension die übersehen wird ist seine spirituelle Qualität also Gottes Gegenwart darin Dass dem Le ben ein Wille zugeschrieben werden kann ist natürlich eine kühne Un

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