25 So erzählt der Evangelist Lukas den lan gen Weg den die beiden Freunde Jesu von Jerusalem nach Emmaus gehen zu nächst als einen Weg der Schmerzen Ihre Wegwunden sind Trauer und Verzweiflung Mit dem Tode Jesu am Kreuz stirbt ihre Hoffnung Empörung Enttäuschung Intrigen Hass und Verrat Verlassenheit und Angst der vergangenen Tage prägen ihre Stimmung Ratlosigkeit und Furcht vor der Zukunft die dunkel vor ihnen liegt lasten auf ihren Seelen Entsetzen angesichts der Gewalt gegen über Unschuldigen über den Hass im Umgang der Menschen gegeneinander ihre Welt ist aus den Fugen geraten Der Karfreitag will der Osterfreude nicht weichen Und dann schließt sich ihnen einer an Ein Fremder der ihnen zum helfenden Begleiter wird Lukas stellt seinen Lesern diesen Wegbegleiter als Jesus Christus vor Die beiden aber erkennen ihn nicht Nicht an seiner Haar oder Augenfarbe nicht an seiner Kleidung Nicht sein äußerliches Erscheinungsbild bringen sie mit Jesus in Verbindung Es scheint Lu kas nicht darum zu gehen uns den Auf erstandenen als wiederbelebten Toten vorzustellen Will er uns sagen auch uns begegnet Jesus als Christus inkognito Dem Evangelisten geht es in seiner Er zählung wohl um eine tiefere Schicht des Erkennens Die Erzähler der Evangelien bieten uns ja keine objektiven Tatsachen Vieles was sie erzählen sind keine Ereig nisse die man fotografieren könnte Es sind Bekenntnisse vielfältiger Begegnun gen mit dem lebendigen Christus Erst dann wenn wir uns einüben in die uns manchmal fremd gebliebene Sprache des glaubenden hoffenden Herzens erahnen wir etwas von der Wahrheit der Auferste hung Jesu Der ihnen fremde Begleiter nimmt sie an in ihrer Traurigkeit Er fragt warum sie so niedergeschlagen sind Er hört ihnen zu Er hilft ihnen dabei das Geschehen das hinter ihnen liegt zu verstehen ihr Gedankenchaos zu ordnen Er bleibt bei ihnen Behutsam führt er sie auf einen Pfad des Erkennens Er steht ihnen bei Später als sie sich an dieses Gespräch auf dem Wege erinnern sagen sie Brannte nicht unser Herz Und sie kamen nahe an das Dorf wo sie hingingen Und er stellte sich als wollte er weitergehen Und sie nötigten ihn und sprachen Bleibe bei uns Herr denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget Und er ging hinein bei ihnen zu bleiben Und es geschah als er des Abends mit ihnen zu Tisch saß nahm er das Brot dankte brach s und IN S P IR A T IO N

Vorschau Aufschlüsse Nr. 83 Seite 27
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