35 GLAUBENSZWECKE ORDNUNG SINN UND RESILIENZ Helmut Aßmann Der Verdacht Seit Menschengedenken gibt es einen unauslöschlichen Verdacht Bei der Religion gehe es gar nicht um einen oder gar den einzigen Gott sondern um die Befriedigung des menschlichen Bedürfnisses nach Sinn Orientierung und Sicherheit Schon die Propheten des Alten Tes taments hatten diese Feststellung den Götterwelten des Alten Orients und ihren Adoranten zum Vorwurf gemacht dabei natürlich den Gott Israels dem sie selbst verpflichtet waren ausgenommen Götter so der allgemeine religionsskeptische Verdacht kommen und gehen das Be dürfnis aber bleibt Religion muss entsprechend dieser Überlegung verstanden werden als ein Orientierungssystem aus dem einzelne Menschen und menschliche Gemeinschaften Werte und Ordnungen beziehen Folglich gibt es in strengem Sinn auch gar keine Offenbarungen aus einem wie auch immer verstandenen Jenseits Es muss natürlich ein Vonwoher geben einen un oder überweltlichen Punkt von dem aus Weisungen Orientierungen und Wertsetzungen ergehen Dessen in haltliche Ausgestaltung aber die Ausstattung der Wohnlandschaft des Himmels sozusagen und die Zusammensetzung seiner Bewohner folgt den kulturellen Gepflogenheiten der glaubenden Gemeinschaft Das bleibt in Ermangelung einer wirklichen Einsicht in das Jenseits notwen digerweise weitgehend spekulativ Es ist deswegen nicht überraschend dass die Himmelsvorstellungen allein in den christlichen Gemeinschaf ten schon überaus unterschiedlich sind und auch die Heilige Schrift liefert keine Eindeutigkeiten Man schaue sich auf diesem Hintergrund die Texte aus der Johannes Offenbarung an R E F L E X IO N

Vorschau Aufschlüsse Nr. 80 Seite 37
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