ZWISCHEN OHNMACHT UND HOFFNUNG Glaube in Zeiten der Krise Anmerkungen des Ehemannes 60 überleben diese Erkrankung bei 40 ist das nicht der Fall Mit diesen Worten verabschiedete sich ein behan delnder Arzt als meine Ehefrau mit ei nem Rettungswagen von der Reha Klinik Braunfels ins Klinikum nach Wetzlar gefahren wurde Mir blieb als Ehemann nur die Möglichkeit hinter dem Rettungswagen herzufahren mit schlotternden Knien und großen Ängsten um das Leben meiner Frau Herr lass sie zu den 60 gehören die überleben flehte ich in diesem Augenblick Herr erbarme dich betete ich voller innerer Aufregung Vorangegangen war die plötzliche Er krankung meiner Frau an einer Pneumo kokkenmeningitis im Alter von 55 Jah ren Nachts hörte ich einen dumpfen Schlag an die Schlafzimmerwand und den Seufzer meiner Frau Ich kann nicht mehr Sofort habe ich die 112 angerufen und auf den Notarzt um 1 30 Uhr gewartet Der Notarzt diagnostizier te richtig Pneumokokkenmeningitis und orderte den Rettungswagen zur Intensivstation im Uniklinikum Mar burg 5 Tage zwischen Hoffen und Ban gen ob meine Frau diese Erkrankung überleben wird und mit welchen Folgen ich rechnen müsste haben mich unter Hoch spannung gesetzt Antibiotika und andere Arzneimittel wurden ihr verabreicht aber es dauerte einige Tage bis meine Frau wieder ansprechbar war allerdings verwirrt Sie sah Bilder und Gestalten im Raum die in der Realität nicht existierten Wir können jetzt gar nichts mehr machen Wir müssen war ten bis die Medikamente anschlagen und entsprechende Wirkung zeigen lautete die Auskunft des Arztes in der Intensivstation auf meine verzweifelte Anfrage wann es mit meiner Frau wie der besser wird In dieser Ohnmachtserfahrung halfen mir die Hoffnung und die Zuversicht dass meine Frau in guten Händen war Das gab mir einen großen und kräftigen Halt

Vorschau Aufschlüsse Nr. 80 Seite 26
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