19 IN S P IR A T IO N So in uns und in unserer Tiefe mit Gott verbunden zu sein wird uns helfen nicht herumzuirren wie ein kleines Boot auf dem Meer son dern sich immer getragen und verbunden zu wissen mit Gott und da mit dem Urgrund allen Seins Leben über Grenzen hinaus Spiritualität schaut auf das Leben und schaut über das Leben hinaus Das Leben ist endlich das wissen wir Und als Glaubende wissen wir auch dass es jenseits der Materie einen Raum gibt Das wissen wir nicht im naturwissenschaftlichen Sinne wir wissen es aus unserem Spüren und Erfahren heraus Das Leben hat eine Grenze und jenseits der Grenze ist die Weite der Unendlichkeit zu finden Wir münden also nicht im Off des Lebens im Vergessen im puren Nichts das keine Fülle kennt Unser Leben mündet in der Liebe die sich in die Unend lichkeit erstreckt Und diese Liebe kommt fortwährend auf uns zu Das heißt nicht dass wir frohen Mutes dem Tod entgegengehen dass wir uns gut gelaunt auf unser Sterbebett legen werden Es heißt dass wir unseren Blick in die Weite schweifen lassen dass wir weiter sehen und am Horizont unseres Lebens schemenhaft schon jetzt das neue Leben erkennen können Wenn uns das Leben neue Grenzen setzt dann wissen wir dass es letzt lich keine Grenze gibt die uns wirklich aufhalten kann Zwar zweifelt unser Verstand immer wieder daran aber unser Herz weiß es und un sere Sehnsucht ist Ausdruck dieses inneren Wissens Letztlich dürfen wir nicht vergessen dass das Christentum eine Traumareligion ist ein Glaube aus einem Trauma geboren Das Trau ma des Kreuzestodes und das Trauma der Christenverfolgung Diese Erfahrung aus den ersten Jahrhunderten könnte dem christlichen Glau ben eine besondere Kompetenz in dieser herausfordernden Zeit geben Nicht umsonst waren es vor allem Sklaven die sich dem jungen Chris tentum anschlossen und gewiss selber traumatisiert waren

Vorschau Aufschlüsse Nr. 80 Seite 21
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