88 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 Evaluation eines 10 wöchigen stroboskopischen Trainings 5 Praxistransfer Ausgehend von den positiven Effekten strobo skopischen Trainings auf die Reaktionszeit und den Erfahrungen aus der Studie können fol gende Schlussfolgerungen gezogen und Emp fehlungen für den Einsatz stroboskopischen Trainings ausgesprochen werden Stroboskopisches Training kann zum Training der Reaktionsge schwindigkeit eingesetzt werden Stroboskopisches Training adres siert insbesondere das visuelle System und eignet sich für Spieler und spielerinnen mit Schwächen in der visuellen Wahrnehmungs geschwindigkeit Da aus vorhe rigen Studien bekannt ist dass visuelle und visuomotorische Geschwindigkeit stark korrelieren lässt sich die Trainingsempfeh lung auf Spieler bzw spielerinnen mit langsamen visuomotorischen Reaktionen verallgemeinern Stroboskopisches Training sollte die Quantität visueller Infor mationen reduzieren nicht die Qualität Aufgaben mit kritischen visuellen Informationen scheinen für stroboskopisches Training nicht geeignet zu sein Durch die hohen kognitiven Anforderungen sollte strobosko pisches Training intermittierend durchgeführt werden mehrere Intervalle von ca 2 3 min Länge Effekte die durch ein mehrwö chiges Training mit der strobos kopischen Brille induziert werden sind auch nach Trainingsende noch mehrere Wochen sichtbar Dies erlaubt eine gewisse Flexi bilität bei der Implementierung stroboskopischer Einheiten in den Trainingsplan Paarweises Training mit Wech seln der stroboskopischen Brille zwischen den Spielern bzw Spie lerinnen führt zu einer höheren effektiven Shutterzeit bei glei chem Zeitaufwand 2 3 Trainingseinheiten pro Woche mit einer effektiven Shutterzeit von jeweils 15 Minuten scheinen ausreichend zu sein Die Einstellungen der Brille sollten dem Leistungsstand des jeweiligen Spielers bzw der jeweiligen Spielerin angepasst werden Es sollten Settings ver wendet werden die einen Spiel fluss ermöglichen Die Einstellungen sollten im Verlauf des Trainings z B alle 2 Wochen angepasst werden um Adaptationseffekte zu vermeiden und die Schwierigkeit mit zuneh mender Leistung zu erhöhen Es sollten nur Übungen ohne starke Kopfrotation verwendet werden Ansonsten kann die Diskrepanz zwischen visuellen und vestibulären Informationen zu Unwohlsein und Schwindel führen Spieler bzw Spielerinnen mit neurologischen Erkrankungen oder Auffälligkeiten z B Epilep sie Migräne dürfen auf keinen Fall die Brillen benutzen

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 90
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