21 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 1 Problemstellung Handball ist eine der populärsten Sportarten in Europa und nach Mitgliederzahlen der zweit größte Mannschaftsport in Deutschland Der Wurf insbesondere der Torfwurf ist hierbei einer der wichtigsten Bestandteile des Spiels Um auf höchstem Niveau agieren zu können sind die Spielenden sich stetig erhöhenden ath letischen Anforderungen und dadurch einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt Schulter verletzungen sind eine der häufigsten Verlet zungen im Handball und weisen sehr lange Ausfallzeiten und hohe Behandlungskosten auf Luig et al 2018 Neben dem möglichen Leistungsabfall aufgrund eines schmerzhaften Wurfes und hohen The rapiekosten als Belastung für das bestehende Gesundheits und Versicherungssystem in Deutschland im Falle einer notwendigen Ope ration leiden insbesondere auch die betroffe nen Spielerinnen und Spieler selbst unter den negativen Konsequenzen dieser Überlastungs Verletzungen v a im Hinblick auf eine mög liche Leistungssportkarriere Ebenso kann es zu Leistungsstagnation oder gar zu einem abfall bei einem schmerzhaften Wurf kommen Das Ziel des dargelegten Forschungsprojek tes war es die Wirksamkeit eines Übungspro gramms auf die Verletzungsreduktion von Überlastungsverletzungen der Wurfschulter zu untersuchen Die Hypothese war dass das Übungsprogramm das Verletzungsrisiko gegen über der Kontrollgruppe senkt 2 Methode Im Rahmen des Antragforschungsprojektes wurde ein multimodulares Übungsprogramm entwickelt Das zu implementierende Trainings programm richtet sich nach den Vorgaben aus der Literatur und ist an den handballspezifi schen Alltag der untersuchten Studienpopula tion angepasst Schwerpunktthemen des Pro grammes sind schulterspezifisches Aufwärmen Innenrotations Beweglichkeit Kräftigung der Außenrotation und der periskapulären Musku latur sowie die skapuläre Bewegungskontrolle Es werden verschiedene Schwierigkeiten und Variationsmöglichkeiten mit Gummibändern zur Erhöhung der Compliance angeboten Die Überprüfung des Erfolges des Präventions programms zur Reduktion des Verletzungsrisikos erfolgte durch eine Verletzungsstatistik über die Saison 2019 20 Vor Beginn der Saison 2019 20 wurden mit Hilfe des Deutschen Handball Bun des und den beteiligten Handball Landesver bänden Handball Mannschaften eingeladen an der Studie teilzunehmen Die teilnehmenden Mannschaften wurden cluster randomisiert in eine Interventions und eine Kontrollgruppe aufgeteilt Die Interventionsgruppe erhielt ein definiertes in das Training implementierbares Präventionsprogramm Das Übungsprogramm und die Übungsanleitung wurden den in die Interventionsgruppe eingeteilten Mannschaften per Post als DVD zugeschickt Die Mannschaf ten die in den Kontrollarm der Randomisierung gelost wurden führten ihr Training nach den gewohnten Standards und ohne zusätzliche Vor gaben durch Prävention von Überlastungsverletzungen der Wurfschulter im Handball AZ 070108 20 Leonard Achenbach Projektleitung Johannes Weber Universitätsklinikum Regensburg Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 23
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