213Bewältigung von Satzverlusten und Niederlagen BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 4 2 Projektablauf Das Projekt wurde an den DVV Bundesstütz punkten in Stuttgart und Berlin durchgeführt Die quantitative Eingangsdiagnostik zu den auf tretenden Kognitionen sowie der Emotionsre gulationsfähigkeit umfasste einen Online Fra gebogen zur Emotionsregulation Die qualitative Eingangsdiagnostik umfasste semi strukturierte Interviews die erfragten wie Athletinnen und Athleten in der Vergangenheit Teameinbruch spiele und Niederlagen bewältigt hatten Es wurde außerdem erfragt inwiefern Bewertung und Bewältigung der Teameinbruchsituation Niederlage sich auf die Bewertung zukünftiger Spiele als Herausforderung vs Bedrohung aus wirkten Basierend auf den zu Beginn des Projekts durch geführten Workshops fanden vier weitere Workshops in Berlin und vier weitere Work shops in Stuttgart sowie entsprechende Einzel und Teamcoachings statt Die sechs Workshops behandelten die Themen Leistungseinbruch unter Druck Umgang mit Fehlern und Nieder lagen Emotionsregulation zwei Workshops und Teamcoaching und Teamdynamiken Die Sportlerinnen und Sportler wurden darüber hinaus über den gesamten Projektzeitraum von den beiden Mitarbeiterinnen sportpsycholo gisch betreut und gecoacht um eine Umsetzung der Projektziele und eine angemessene Betreu ung zu gewährleisten Die Evaluation der sportpsychologischen Inter vention bestehend aus Workshops und Einzel coachings umfasste ebenfalls qualitative und quantitative Daten Qualitative Interviews mit Sportlerinnen bzw Sportlern und den Stütz punkttrainern sollten Aufschluss über die Ent wicklung der Mannschaften im Verlauf des Projekts geben Anhand der qualitativen und quantitativen Daten sollten die effektivsten Übungen für Leistungseinbrüche in Spielsitu ationen und für den Umgang mit Misserfolgen identifiziert werden 4 3 Ergebnisse Eine qualitative Inhaltsanalyse der zu Beginn durchgeführten Interviews zeigte dass erlebte Teameinbruchsituationen nach Ansicht der Athletinnen und Athleten häufig mit reduzier ten oder dysfunktionalen Interaktionen mit dem Partner oder der Partnerin einhergehen So berichteten Einige dass insgesamt wenig bis keine Kommunikation mit dem Partner bzw der Partnerin stattfinde während andere anga ben mit der Aufgabe des eigenen Leistungsab rufs und der gleichzeitigen sozialen Unterstüt zung von Partner oder Partnerin überfordert und dadurch vom Spiel abgelenkt zu sein Die Athletinnen und Athleten gaben weiter an dass sie insbesondere bei Partnerinnen oder Part nern mit denen sie zuvor noch nicht gespielt hatten nicht wüssten wie sie die andere Person am besten unterstützen könnten und was diese Person in schwierigen Spielsituationen von ihnen brauche Zu den individuellen Bereichen Versagen unter Druck und Umgang mit Feh lern stellten sich außerdem Schwierigkeiten in der Emotionsregulation und das Grübeln als klare Ursachen heraus Athletinnen und Ath leten berichteten von starken Emotionen wie Frustration die ihre Aufmerksamkeit vom Spiel abgelenkt hätten Typische Gedanken die in die sem Zusammenhang auftreten wären vor allem durch einen Fokus auf begangene Fehler oder individuelle spielerische Schwächen gekenn zeichnet Hinsichtlich der Evaluation der Intervention gaben sowohl Sportlerinnen und Sportler wie auch Trainerinnen und Trainer an dass die insgesamt siebenmonatige Intervention ihre Perspektive im Training wie auch an Tournie ren verändert hätte Insbesondere die Themen Umgang mit Fehlern und Emotionsregula tion seien präsenter und entsprechende Stra tegien würden bereits im Training umgesetzt werden Zudem erwähnten die Athletinnen und Athleten dass die Workshops für sie als eine Art Türöffner fungierten durch welche sie einen Einstieg in ein Thema bekamen mit dem sie sich dann individuell oder im Einzelcoaching wei ter beschäftigen konnten und durch welchen sie bereits ein breites Spektrum an potentiellen Methoden kennengelernt hätten Hierdurch falle ihnen in schwierigen Spielsituationen das Ansprechen von Emotionen und die lösungsori entierte Gesprächsführung mit Spielpartnern bzw partnerinnen deutlich leichter da bei allen Spielerinnen und Spielern durch die Workshops ein gemeinsames Verständnis von sportpsycho

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 215
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