189 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 1 Problem Dieses Service Forschungsprojekt beschäftigte sich mit der Veränderung des Blickverhaltens während einer sozialen Interaktion und den Auswirkungen auf die Leistung der Spielerinnen und Spieler Neben den physischen Faktoren rücken zur Leistungsverbesserung immer mehr soziale Aspekte wie der mannschaftliche Zusam menhalt oder die Ausstrahlung eines Teams in den Fokus Ein wichtiger Faktor hierbei ist dass die Emotionen einer Person auf eine oder meh rere andere Personen übertragen werden und damit deren Leistung beeinflussen können Die Übertragung von Emotionen wie beispielsweise Stress können beim Teammitglied zu Leistungs einbußen führen Der Prozess der Übertragung von Emotionen wird Emotional Contagion genannt siehe Hatfield et al 2014 für einen Übersichtsartikel Damit eine Emotionsüber tragung stattfinden kann muss die interagie rende Person entsprechende Signale vom Sen der empfangen Die überwiegende Mehrheit dieser Signale wird über die Augen aufgenom men Insbesondere komplexe Mannschafts sportarten wie Beach Volleyball stellen hohe Anforderungen an die Kommunikation zwi schen den Athletinnen und Athleten innerhalb einer Mannschaft und bieten durch die Vielzahl an sozialen Interaktionen viele Möglichkeiten der Emotionsübertragung Im schlimmsten Fall kann die Übertragung von negativen Emoti onen zum kollektiven Leistungseinbruch der Mannschaft Collective Sport Team Collapse führen Apitzsch 2006 Wergin et al 2018 Ziel des Service Forschungsprojekts war es explorativ durch das Erfassen des Blickverhal tens in der sozialen Interaktion bei Beachvol leyball Spielerinnen und Spielern einen mögli chen Zusammenhang zwischen Blickverhalten situativem Stress Beziehungsqualität und Leis tung zu untersuchen 2 Methode Innerhalb diese Projekts durchliefen 18 Beach volleyball Spielerinnen und Spieler 9 weib lich 9 männlich MAlter 18 07 Jahre SDAlter 4 10 Jahre die Testung Eine Testperson gehörte dem B Kader vier dem C Kader und zwei dem D Kader des Deutschen Volleyball Verbands DVV an Die restlichen Probandinnen und Probanden waren zum Zeitpunkt der Testung nicht im Bundeskader aber im Landeskader Die Wochentrainingszeit lag im Durchschnitt bei 12 84 Stunden SD 4 58 Zu Beginn der Studie füllten die Testpersonen den Fragebogen zur Mannschaftskohäsion Lau Stoll Hoffmann 2003 sowie den Fragebogen zum Athletenver halten Baumgärtner 2012 aus Im Anschluss wurde ein kurzes individuelles Warm up inkl Gewöhnungsphase an das mobile Eye Tracking System durchgeführt Nach der Eingewöh nungsphase spielten die Testpersonen entweder einen Beachvolleyball Satz bis 21 Punkte Test Kondition ohne erhöhtes Stresslevel oder Kurz sätze Test Kondition mit erhöhtem Stresslevel Die Reihenfolge der Test Konditionen war zwi schen den Testpersonen ausgewogen Die Kurz sätze starteten beim Spielstand von 17 17 und wurden im Modus Best of 9 gespielt Der Einfluss des Blickverhaltens in Zusammenhang mit sozialer Interaktion auf die Leistung von Beach volleyball Teams AZ 072009 20 Stefanie Klatt Projektleitung Lisa Marie Rückel Benjamin Noël Andre Nicklas Matya Vargas Benjamin Noël Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik Abteilung Kognitions und Sportspielforschung

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 191
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