159 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 1 Problem Im aktuellen Entwicklungsstand des Sportspiels Hockey ist die Strafecke als wichtiger Erfolgs faktor zu sehen da viele Spiele durch Strafecken entschieden werden Während der Herren Feldhockey Weltmeisterschaften 2018 erzielten die vier Gruppengewinner in der Vorrunde ins gesamt 38 ihrer Tore durch Strafecken Trotz dieser hohen Torerfolgsquoten durch Strafecken im Feldhockey wurde dieser Spielsituation in der Forschung bislang kaum Aufmerksamkeit geschenkt Im Hallenhockey wurde bereits eine Studie mit Strafecken Schützinnen durchge führt Vinson et al 2013 Darüber hinaus lassen sich vereinzelt Studien finden die sich mit der Rolle der Torhüterin und des Torhüters während einer Strafecke beschäftigen In den finalen Spielen um die Deutsche Meister schaft der Herren im Feldhockey in den Jahren 2017 bis 2019 wurden insgesamt 26 Strafecken ausgeführt von denen lediglich fünf zu einem Torerfolg führten Dies könnte darin begrün det sein dass sich die Mannschaften bereits vor dem Spiel durch Videoanalysen und gezieltes Training gut auf die Ausführungsvarianten der Strafecken der gegnerischen Mannschaft ein gestellt haben und durch ihre Verteidigungsva rianten die Strafecken Effektivität versuchen zu minimieren vgl Vizcaya 2015 Daraus lässt sich ableiten dass Strafecken Schützinnen und Schützen einen Vorteil hätten wenn sie das Ver teidigungsverhalten der gegnerischen Mann schaft situativ erkennen könnten Sie könnten so auf das Verteidigungsverhalten reagieren und die erfolgversprechendste Abschlussvariante für diese Strafecke auswählen Dadurch würde sich die Chance eröffnen wei tere offensive Optionen oder Spielhandlungen unmittelbar während einer Strafecke bereitzu stellen die dem angepassten und antrainierten Verteidigungsverhalten entgegenwirken Es ist allerdings noch unklar welche Anforderungen eine solche situative Entscheidung an das Blick verhalten stellt und inwieweit das Beobachten der gegnerischen Spielerinnen und Spieler und das gleichzeitige Fokussieren auf den eigenen Handlungsablauf überhaupt möglich sind Ziel dieses Service Forschungsprojektes war es dem zufolge zu untersuchen welchen Einfluss und welche Anforderungen ein verteidigungsab hängiges Angriffsverhalten auf das Blickverhal ten der Strafecken Schützinnen und Schützen haben kann Es sollte geprüft werden wo die Schützinnen und Schützen zu welchem Zeit punkt hinschauen um das Verhalten der Vertei digung in ihre Reaktion einzubeziehen und eine möglichst ideale Ausführung der Offensivvari ante zu ermöglichen 2 Methode 2 1 Stichprobe Insgesamt wurden Daten von 13 Strafecken Schützinnen und Schützen in dieser Feldstu die analysiert 10 männliche 3 weibliche Das durchschnittliche Alter der Teilnehmenden lag bei 21 93 3 95 Jahren Die durchschnittliche Erfahrung im Feldhockey betrug 16 71 2 53 Jahre Sechs Teilnehmende wiesen Erfahrungen in der 1 Bundesliga auf 3 33 2 34 Jahre neun spielten in der 2 Bundesliga 2 67 2 29 Jahre Zusammenhang von Blick und Entscheidungs verhalten bei Strafecken Schützinnen und Schützen im Feldhockey AZ 072009 19 20 Stefanie Klatt geb Hüttermann Projektleitung Benjamin Noël Frowin Fasold Deutsche Sporthochschule Köln Institut für Trainingswissenschaft und Sportinformatik Abteilung Kognitions und Sportspielforschung

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 161
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