103Feedback Optimierung im Skisprung BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 Um dies zu gewährleisten muss man wissen inwieweit die unterschiedlichen Imitationsfor men biomechanische Ähnlichkeiten mit der Absprungbewegung an der Schanze aufwei sen Aufgrund dessen haben wir die Absprung kinematik verschiedener Imitationssprünge im Labor mit der Absprungkinematik an der Schanze über ein mixed effects model vergli chen So können Imitationssprünge identifiziert werden die Schanzensprüngen hinsichtlich nachweislich leistungsbezogener biomecha nischer Kriterien ähneln Ketterer Gollhofer Lauber 2020 Zu diesen leistungsrelevanten biomechanischen Parametern des Absprungs zählen maximale vertikale Absprunggeschwin digkeit Arndt et al 1995 Virmavirta Komi 1993 Vodičar Jošt 2010 die maximale Knie extensionsgeschwindigkeit Janur et al 2011 die anterior Verlagerung des Körperschwer punktes im Verlauf des Absprungs Janura et al 2011 Jost Coh Janez 2000 sowie der vor wärtsorientierte Drehimpuls Arndt et al 1995 Müller 2009 Durch diesen Vergleich ist nun möglich her auszuarbeiten welche Imitationsform sich hin sichtlich der erhobenen biomechanischen Para meter von der Schanze unterscheidet Durch eine leicht verständliche heat map kann dies für Trainerinnen und Trainer zudem zugänglich gemacht werden Abb 3 S 4 Diese Informationen über die Ähnlichkeit zwi schen imitierten Sprüngen und echten Schan zensprüngen sind für Trainer und Athleten höchst relevant um ihre Trainingsprogramme effektiv zu gestalten Abb 2 Beispielhafte Darstellung verschiedener Parameter und deren Korrelation mit der Sprungweite Unsere Untersuchung zeigt eindrücklich dass nicht nur die üblicherweise durchgeführten Imitationssprünge mit Hallenschuhen ohne Trainerunterstützung und ohne Rollwagen im Training eingesetzt werden sollten Auch kom plexere Imitationsformen wie z B mit Ski sprungschuhen und Trainerunterstützung soll ten einen wesentlichen Bestandteil im täglichen Skisprungtraining darstellen Wenn bei einem Skispringer oder einer Skispringerin spezifische Defizite auf der Schanze festgestellt werden z B eine unzureichende Vorverlagerung des Körper schwerpunktes können die Ergebnisse der vor liegenden Studie den Trainerinnen und Trainern bei der Auswahl der geeigneten Imitationsform helfen um diesen Parameter schanzengetreu simulieren zu können 2 Transfer Aufbauend auf den vorherigen Entwicklungs und Validierungsschritten gilt es nun das in den beiden vom BISp geförderten Projekten etablierte Mess und Feedbacksystem und die dadurch entstandenen Möglichkeiten einer direkten feedbackbasierenden Leistungskon trolle in den regelmäßigen Trainingsprozess zu integrieren Die Implementierung und Vali dierung des neuen Mess und Feedbacksystem war sehr aufwendig und hat sich über einen Zeitraum vom 2 5 Jahren erstreckt Die Reliabi lität der Messmethode wurde Ebenfalls in den beiden bereist durchgeführten BISp Projekten untersucht und bestätigt werden siehe Tab 1 S 5

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 105
Hinweis: Dies ist eine maschinenlesbare No-Flash Ansicht.
Klicken Sie hier um zur Online-Version zu gelangen.