101 BISp Jahrbuch Forschungsförderung 2020 21 1 Bisheriger Kenntnisstand und eigene Vorarbeiten Bereits seit vielen Jahren besteht an der Schan zenanlage in Hinterzarten sowie in den biome chanischen Laboren des Instituts für Sport und Sportwissenschaft IfSS der Universität Freiburg die Möglichkeit einer leistungsdiagnostischen Betreuung für Athletinnen und Athleten und Trainerinnen und Trainer des DSV Skisprung und Nordische Kombination Ein besonde rer Fokus liegt bei den leistungsdiagnostischen Messungen auf dem Absprung der im Skisprung eine zentrale leistungsbestimmende Funktion einnimmt Um eine effektive Weiterentwicklung dieses leistungsbestimmenden Faktors gewähr leisten zu können sind moderne Diagnosever fahren welche präzise und nach wissenschaft lichen Standards reproduzierbare Daten liefern können eine Grundvoraussetzung Nur deren Einsatz erlaubt eine zielgerichtete und auf das Individuum abgestimmte effektive Ausbildung der isolierten sportmotorischen Fertigkeiten auf einem hohen Leistungsniveau Die bisher einge setzten Diagnoseverfahren konnten diese Auf gabe nur zum Teil erfüllen Daher mussten neue Verfahren etabliert werden um auf Entwicklun gen im internationalen Vergleich reagieren zu können In diesem Zusammenhang haben wir erfolgreich in einer vom BISp geförderten Stu die 3D Messungen von Imitationssprüngen im Labor durchführen können In einem zweiten vom BISp geförderten Projekt ist es uns zum ersten Mal überhaupt gelungen eine 3D Leis tungsdiagnostik direkt an der Schanze durch zuführen Dadurch ist es nun möglich direkte 3D Ableitungen biomechanischer Kenngrößen an der Schanze vorzunehmen und deren Signi fikanz für die Leistungsfähigkeit herzustellen Es ist nun möglich den Trainerinnen und Trainern sowie den Athletinnen und Athleten innerhalb kurzer Zeit ein Videofeedback der Absprungbe wegung zusammen mit biomechanischen Kenn größen bereitzustellen Im Sinne einer regelmä ßigen Anwendung dieser Form des Feedbacks ist es das Ziel des hier vorliegenden Transferprojek tes die dreidimensionalen Bewegungsanalysen des Absprungs an der Sprungschanze und das daraus resultierende 3D Videofeedback an das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft IAT zu übertragen Da die Athleten bzw Athletinnen nur wenige Sprünge pro Trainingseinheit an der Schanze durchführen können gilt es das Training so effektiv wie möglich zu gestalten Schwame der 2008 Eine Möglichkeit Trainingsprozesse effektiver und objektivierbarer zu gestalten ist die Präsentation von externem Feedback Ein Beispiel hierfür ist die Rückmeldung des Trai ners oder der Trainerin Diese Form des Feed backs beinhaltet in der Regel ein qualitatives subjektives Merkmal der Bewegungsausfüh rung Der Nachteil dieser Art von Feedback ist jedoch dass sie nicht objektivierbar ist und dass die Wahrnehmung der Trainerinnen und Trai ner und der einzelnen Athletinnen und Ath leten unter Umständen sehr unterschiedlich sein kann Darin liegt der Vorteil der objektiven Rückmeldung beispielsweise durch Videofeed back Es konnte bereits gezeigt werden dass so genanntes verstärkendes Feedback welches von einer externen Quelle stammt motorische Lernprozesse i e Trainingsprozesse verbessern kann und nachweislich Vorteile gegenüber der subjektiven Eigenwahrnehmung hat für einen Überblick siehe Lauber Keller 2012 In Vorbereitung der nun angestrebten Imple mentierung eines ad hoc 3D Videofeedbacks auf der Sprungschanze sind bereits zwei BISp Projekte BISp ZMVI 072031 FKZ 2516BI2031 realisiert worden Feedback Optimierung im Skisprung AZ 071601 20 Jakob Ketterer1 Benedikt Lauber1 2 Albert Gollhofer1 Projektleitung 1Albert Ludwigs Universität Freiburg Institut für Sport und Sportwissenschaft 2Universität Freiburg Department of Neurosciences and Movement Sciences

Vorschau BISp-Jahrbuch 2020/21 Seite 103
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