Ehrensache84 Seit fast sechzig Jahren arbeitet sie in der Gastronomie Sie kennt den Mas senbetrieb einer großen Kantine hat ein Jahrzehnt lang ein Hotel geführt und bewirtschaftet seit nahezu 35 Jahren die kleine urgemütliche Friesen kate an der Burgstraße in Lingen Margarethe Masselink klein zierlich 89 Jahre jung und wie man Neudeutsch sagt voller Power Sich zur Ruhe zu setzen kommt für die leidenschaftliche Gastgeberin vorerst nicht in Fra ge Solange mein Verstand da ist und ich beweglich bin was soll ich da sonst machen fragt sie Das erfüllt mich doch Ich bin wirklich dankbar dass ich das hier noch kann Dabei liegt ein langes und durchaus nicht nur rosiges Arbeits Leben hinter ihr Am 3 Dezember 1923 in Schlesien geboren wird sie 1947 evakuiert und landet zunächst in Bad Harzburg wo sie im Harzburger Hof als Kindermädchen des Hoteliers Arbeit findet Hier lernt sie ihren späteren Ehemann Wilhelm Masselink kennen Der junge Lingener ist als Koch in der englischen Offiziers messe in Bad Oeynhausen tätig und wird nach Bad Harzburg versetzt Über ih ren Schwiegervater der mit dem Lingener Heinrich Lobenberg befreundet ist kommt das junge Paar nach Lingen Ab 1953 führen Margarethe und Wilhelm Masselink gemeinsam die Kantine der Erdölraffinerie in Holthausen An die 500 Essen gilt es täglich auszugeben in Zeiten der Revision auch doppelt so viel Die schönsten Jahre Ich wurde ins kalte Wasser geworfen erinnert sich Margarethe Masselink Denn ich kam ja gar nicht aus der Gastronomie Ohne Vorkenntnisse in ei nen derart großen gastronomischen Betrieb einzusteigen bedeutete eine Menge Arbeit aber schnell spürte die junge Frau Das macht mir Spaß das Zusammensein mit Menschen in Bewegung zu sein sich zu unterhalten Etwas wehmütig schaut sie zurück Das war die wohl schönste Zeit meines Berufslebens Warum Da pulsierte das Leben ich habe das geliebt Aber es lag vielleicht auch an der Zeit sagt sie heute Es war eine Zeit des Aufbaus Die Leute waren positiv gestimmt sie waren freier nicht so gehetzt und eingeengt wie heute Insgesamt 14 Jahre bewirtschaf ten die Masselinks die Kantine der Raffinerie mit einem Jahrzehnt Unterbrechung allerdings denn zwischenzeitlich entscheiden sie sich für den Hotelbetrieb Das Hotel Zur Sonne an der Wilhelmshöhe existiert heute nicht mehr in den sechziger Jahren aber war es ein Treffpunkt nicht nur für viele Lin gener sondern auch für Künstler die in Lingen gastierten Eigentlich war das Hotel zur Sonne aber ein typisches Vertreterhotel erinnert sich Margarethe Masselink Da lernte man ganz andere Leute ken nen Das war hochinteressant und wir hatten zehn wunderschöne Jah re mit bunten Abenden und Stamm gästen die uns zu Weihnachten großzügig beschenkten Ich lebe mit meinen Gästen Margarethe Masselink An sechs Tagen in der Woche Montag ist Ruhetag öffnet Margarethe Masselink die Tür zu ihrer Friesenkate in der Lingener Burgstraße
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