25 Das Hinterzimmer Präambel der Statuten Der Verein für Kultur und Kommunikation e V steht für eine demokratische an Humanität und Weltoffenheit orientierte solidarische Gesellschaft Im buchcafé bietet der Verein ein leben diges künstlerisch und gesellschaftlich vielfältiges Kulturprogramm und Raum zum Austausch von Ideen Meinungen sowie für Kooperationen Das buchcafé Team versteht sich als Gemeinschaft die durch ge genseitige Wertschätzung und Toleranz sowie durch Freude am Engagement geprägt ist Er war nicht für alle gleichermaßen ein Wunsch kind dieser Verein für Kultur und Kommunikation e V der am 18 Dezember 1979 gegründet wurde Einige befürchteten die Abkehr von Autonomie und kreativem Chaos das die vorwiegend jungen Leute und ihre Lehrer innen zusammengeführt hatte Vereinsmeierei mit Vorstand und so Bürokra tie mit Protokollen und Kontrollen das war nicht geheuer Doch die Mehrheit setzte sich durch brachte nach langen Diskussionen eine Satzung zustande die sogar mit dem Vereinsrecht kompati bel war und der Verein wurde mit den Unterschrif ten von fünf Schülerinnen zwei Schülern und zwei Lehrern gegründet Nach längeren Debatten mit dem Vertreter des Amtsgerichts gelang es immer hin die hierarchische Vorstandsstruktur mit zwei Vorsitzenden zu verhindern und ein Vorstandsteam aus gleichberechtigten Mitgliedern durchzusetzen Am 10 März 1980 wurde der neue Verein unter der Nr 442 ins Bad Hersfelder Vereinsregister einge tragen und begann fortan sein Eigenleben Spätestens drei Jahre nach der Gründung wurde auch den Kritikern klar dass es in Deutschland vor dieser Institutionalisierung kein Entrinnen gab So brauchte es zum Beispiel Gemeinnützigkeit wenn Spender und Sponsoren gewonnen werden sollten denn je mehr Veranstaltungen angeboten wur den vor allem dank der Initiative von Rolf Pirrow desto deutlicher wurde die finanzielle Bedürf tigkeit An eine öffentliche Förderung wäre ohne Vereinsstruktur gar nicht zu denken gewesen Die Mitgliedsbeiträge wurden zunächst auf 30 D Mark pro Vierteljahr regulär bzw 12 D Mark ermäßigt festgesetzt Seit der Währungsumstellung beträgt der Beitrag 18 Euro bzw 9 Euro pro Quartal wobei viele Mitglieder freiwillig einen höheren Beitrag zahlen Der Name buchcafé war eigentlich ein Arbeits titel und ging auf die ursprüngliche Idee zurück zusätzlich einen Buchhandel als Filiale von Zwei tausendeins zu betreiben Die Idee starb wegen des befürchteten finanziellen Risikos der Name für den Ort der Vereinstätigkeit aber blieb In der ersten Satzung wurde als Vereinszweck die Ein richtung von Aufenthalts und Ausstellungsräumen sowie eine Tee und Kaffeestube nebst Ausschank festgeschrieben An der Gründungssatzung wurden zwar im Laufe der Zeit einige kleinere Änderungen und Ergänzungen vorgenommen wie z B 1986 das Verbot der Verbreitung faschistischen rassis tischen und sexistischen Gedankenguts aber im Wesentlichen hielt sie 40 Jahre durch 2019 wurde allerdings eine grundlegende Überar beitung beschlossen und die Satzung bekam die oben zitierte Präambel die als Leitbild in einer Mitglieder Klausur erarbeitet worden war Ferner wurde der Ausschluss von Mitgliedern ermöglicht die Europäische DSGVO eingearbeitet sowie feh lende Regelungen ergänzt und andere gestrichen Die Mitglieder sind die Hauptsache in einem Verein 1979 trauten sich ganze 15 Mitglieder zu dem Verein eine Chance zu geben 2019 sind es 236 die sich aus Treugebliebenen und Dazuge kommenen zusammensetzen Die großen Zäsuren in der Geschichte des buchcafés lassen sich auch in der Mitgliederstatistik ablesen Jeder erzwun gene Neuanfang 1984 1994 und 2014 löste nach anfänglicher Depression eine Aufbruchsstimmung aus die sich auch in Beitrittszahlen ausdrückte So ist die Zahl 4 für das buchcafé vielleicht doch keine Unglücks sondern vielmehr eine magische Zahl Mit der Größe des Standortes wuchsen auch die Aufgaben Da diese seit 1994 nicht mehr allein durch ehrenamtlichen Einsatz bewältigt werden konnten stellte der Verein einen hauptamtlichen Geschäftsführer in Teilzeit ein Das Konzept

Vorschau buchcafe Festschrift 2019 Seite 25
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