19 Die Kneipe Setzen wir beim buchcafé das Buch als Synonym für Kultur so steht das Café für Genuss und Atmo sphäre Beides steht gleichwertig nebeneinander und bildet eine untrennbare Einheit Schon in den ersten Überlegungen zum buchcafé wurde klar formuliert dass man einen gemütli chen Ort wünschte wo man Tee Kaff ee Bier und Wein trinken und idealer Weise sogar etwas zu essen bekommen kann Das mit dem Essen sollte noch etwas dauern doch der Tresen mit Tee Kaff ee und Kaltgetränken gehörte von Anfang an zur Grundausstattung des buchcafés So lange Getränke nur an Vereinsmit glieder ausgeschenkt wurden war die Sache auch einfach zu regeln Eine Handkasse genügte ledig lich der Wareneinkauf und die Abrechnung muss ten organisiert werden Doch bereits im Hanfsack wurden öff entliche Veranstaltungen organisiert und schon befand man sich im Regelungsbereich des öff entlichen Rechts Gemäß 12 Abs 1 Gaststättengesetz war für jede Veranstaltung eine Gestattung notwendig die beim Gewerbeamt gegen 10 D Mark Gebühr umständ lich beantragt werden musste Dabei waren zehn Aufl agen zu beachten u a musste eine nach Geschlechtern getrennte den hygienischen Erfor dernissen entsprechende Abortanlage vorhanden sein Mit dem Ortswechsel an den Vogelgesang und der damit verbundenen Öff nung wurde endlich eine dauerhafte Schankerlaubnis gewährt Das buchcafé wurde zur öff entlichen Kneipe mit geregelten Öff nungszeiten Am kleinen Tresen gab es Getränke wie Flaschenbier Wein Limonaden sowie Kaff ee und Tee Einen Quantensprung hinsichtlich der Bewirtung der Besucher brachten die neuen Räumlichkeiten in der Badestube Die Veranstaltungen bekamen einen eigenen Raum mit separater Getränketheke Daneben wurde eine echte Kneipe eingerich tet mit Zapfanlage Kühlhaus und einer Küche für einfache Speisen Ulla Basler sorgte fast zwei Jahrzehnte lang für das einladende Ambiente und kreierte neben anderen Köstlichkeiten den buchcafé Fladi Er wurde zusammen mit dem Guinness vom Fass zum Markenzeichen der buchcafé Kneipe Die Kneipe war allerdings mit einem ähnlichen Or ganisations und Verwaltungsaufwand verbunden wie die soziokulturellen Aktivitäten des buchcafés Außerdem musste sie nach betriebswirtschaftli chen Grundsätzen geführt werden und bekam so die natürliche Konkurrenz anderer Gaststätten zu spüren Die Lage im ersten Obergeschoss einer Nebenstraße am Rande des Stadtzentrums bot hierfür nicht die günstigsten Voraussetzungen Statt wirtschaftliche Unterstützung für das buch café zu generieren drohte die Kneipe ab Mitte der 2000er Jahre zur fi nanziellen Belastung zu werden Vor diesem Hintergrund wurde die Kneipe am neuen deutlich attraktiveren Standort am Brink in professionelle Hände gegeben Mit Peter und Daniel Heck haben wir Pächter gefunden die dem Geist der buchcafé Kneipe verbunden sind und zugleich mit ihrer Pacht die wirtschaftliche Basis des buchcafés stützen Einen gemütlichen Ort zum ungezwungenen Austausch fi ndet man hier allemal ebenso das Guinness sowie den buchcafé Fladi und darüber hinaus ist die Verköstigung vielfältiger und köstlicher denn je Eckart Büxel buchcafé Fladi Badestube um 2000

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