Was kommt 2016 auf Deutschland zu Eine profunde Einschätzung dazu gibt Mittelstandspräsident Mario Ohoven ab Der gelernte Banker ist bekannt für seine präzisen Wirtschafts und Kapitalmarktprognosen So kündigte er 2000 den Absturz der Technologiewerte an Ein Jahr später machte er auf Bilanzmanipulationen von US Konzernen aufmerksam Bereits im Mai 2007 warnte er vor einem GAU auf den globalen Finanzmärkten Hier sein Ausblick Der Mittelstand Der Standort Deutschland ist keine Insel der Seligen sondern Teil der Welt wirtschaft Worauf müssen wir uns in diesem Jahr einstellen Mario Ohoven Auf heftige Turbulenzen auf den Weltmärkten Die Weltwirtschaft steht 2016 an einem Wendepunkt Seit der Finanzkrise 2008 2009 haben die Schwellenländer mit ihren hohen Wachstumsraten die Weltkonjunktur an gekurbelt Das ist vorbei In Brasilien etwa ist die Bruttoindustrieproduktion im vergangenen Jahr um 33 Prozent gefallen Es war ohnehin ein Auf schwung auf Pump die Schuldenlast kletterte in wenigen Jahren von 80 auf 120 Prozent der Wirt schaftsleistung Kurz gesagt Der Weltwirtschaft droht nach der Subprime Krise in den USA und der Euro Krise die dritte Krisenwelle Sie geht diesmal von Russland Brasilien der Türkei und anderen Hoffnungsmärkten aus Ein Grund war um die Weltwirtschaft lahmt ist dass sieben Jah re nach Zusammenbruch von Lehman Brothers die Finanzstabilität noch immer nicht gewähr leistet ist In vielen Ländern hat der Finanzsektor große Schwächen und in den Schwellenmärkten nehmen die Finanzrisiken zu Das bedeutet das weltweite Wachstum 2016 wird enttäuschend und ungleichmäßig ausfallen Welche Rolle spielt dabei der Wirtschaftsriese China Eine entscheidende weil es den Abwärtstrend be schleunigt Auf China entfallen fast 40 Prozent des BIP der Schwellenländer Das Land steckt tief im Schuldensumpf die meisten staatlichen Unterneh men werden mit Billigkrediten künstlich am Leben gehalten Binnen sieben Jahren sind ihre Verbind lichkeiten von 100 auf über 160 Prozent des BIPs gestiegen Dazu kommt dass mit nachlassendem Wachstum die Rohstoffnachfrage sinkt China ver braucht gegenwärtig 60 Prozent des weltweiten Eisenerzes Gehen die Einfuhren zurück bekom men Rohstoffexporteure wie Australien und Brasi lien das zu spüren Ein Beispiel die russischen Aus fuhren nach China sind im Vorjahr um 32 Prozent zurückgegangen Der chinesische Wirtschaftsab schwung wird die Rohstoffmärkte unter Druck set zen und dort erhebliche Währungsabwertungen auslösen Dies könnte zu einer anhaltenden Phase niedriger Rohstoffpreise führen Wie wirkt sich die gigantische Schuldenblase auf die Schwellenländer aus Viele Kredite der Schwellenländer lauten auf Dol lar Die US Notenbank Fed dürfte nach der Zins Weltwirtschaft am Wendepunkt Fo to c as si s Fo to lia c om 14 POLITIK Der Mittelstand 1 2016

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